Westfalenliga: Wacker beißt sich am TuS die Zähne aus

0:3 in Erndtebrück, Rot für Großkreutz und neue Motivation

Unser Westfalenligateam holte sich im Siegerland nicht nur blutige Knie ab, wie hier Verteidiger Andi Ogrzall, sondern auch eine deftige 0:3-Klatsche, dazu Glattrot für Kapitän Kevin Großkreutz.

Ein Déjà-vu für alle Wackerfans! Und nicht nur für diese! Genauso wie beim Hinspiel am 4. Spieltag in Obercastrop (0:5) zog der Topfavorit aus dem Siegerland auch in der heimischen Pulverwaldarena unserem SV Wacker mehr als einen Zahn und gewann völlig verdient mit 3:0, das bereits nach 26. Minuten durch Tore von Elmin Heric (11.) und Robin Klaas (13., 26.) feststand.

Am desolaten Gesamteindruck konnte auch die 2. Halbzeit nicht viel ändern. Da erspielte sich unser Team in Unterzahl ein 0:0, weil der TuS auch nach und nach in den Verwaltungsmodus umgeschaltet hatte. Bereits zur Halbzeit ging Wacker dezimiert in die Kabine, hatte Kapitän Kevin Großkreutz doch in der 45. Minute Glattrot erhalten, weil Schiedsrichter David Hartenstein eine Notbremse unseres Kapitäns gegen Leandro Fünfsinn gesehen hatte. WackerMedia war vor Ort anderer Meinung und sah eher einen harten Zweikampf.

Hart ging es vom Anpfiff an zu. Nach einer Serie von Niederlagen, zuletzt mit 3:4 beim DSC Wanne, den Wacker in der Woche mit 8:0 vom Platz gefegt hatte, trachtete der TuS nach Wiedergutmachung für seine Anhängerschaft und setzte die Vorgaben von Trainer Michael Müller konsequent um. Dessen junge Truppe stand unseren Wackerspielern ständig mit mehr als nur einem Spieler auf den Füßen, pflegte eine solide Härte und zeigte mannschaftliche Geschlossenheit.

Dem lief Wacker nur hinterher und kassierte folgerichtig drei schnelle Tore. „Wir standen in den ersten dreißig Minuten überhaupt nicht auf dem Platz“, sagte Trainer Björn Brinkmann und hatte Recht. Man konnte froh sein, dass es bis zur Halbzeit bei drei Gegentoren blieb.

Dass das Schiedsrichtergespann ob seiner Entscheidungen in den Fokus der Wackeraner geriet, war aus Mannschaftssicht eventuell zwar nachvollziehbar, aus neutraler Sicht aber eher nicht, da hüben und drüben ordentlich ausgeteilt wurde. Wir formulieren es einmal so: Der Unparteiische ließ einiges laufen… So war die Auswechslung von TuS-Spieler Benedikt Brusch (32.) durch Trainer Müller sicherlich eine Vorsichtsmaßnahme wegen eines drohenden Platzverweises, steigerte den Wackerunmut aber umso mehr.

Hier entlud sich die gesamte Frustration des Wackerteams, das sich vorgenommen hatte, Platz 2 mit einem Auswärtssieg zu erobern, um dem Spitzenreiter Holzwickeder SC (2:0-Sieg beim BSV Schüren) dicht auf den Fersen zu bleiben. Nach der Niederlage in Erndtebrück beträgt der Abstand nun 5 anstatt 2 Punkte. Glücklicherweise ließen auch die Mitbewerber Soest (1:3 in Lennestadt) und Wiemelhausen (1:2 in Hombruch) Federn, sodass die enge Tabellensituation, abgesehen von Leader Holzwickede, bestehen bleibt.

Marko Onucka, Obercastroper Mittelfeldstratege, meinte nach der 145 Kilometer langen Anreise im Reisebus und nach den 90 Spielminuten bereits wieder neu motiviert: „Schwierig! Ein verdienter Sieg für Erndtebrück. Wir konnten leider nicht an die letzten Leistungen anknüpfen. Aber so ist Fußball und auch das gehört dazu. Wir hatten leichtsinnige Ballverluste und haben den TuS zu den Gegentoren eingeladen. In der 2. Halbzeit haben wir zumindest die 0 gehalten. Jetzt heißt es Mund abwischen und nächste Woche wieder angreifen. Das ist ja das schöne am Fußball, dass wir es nächste Woche wieder gut machen können.“

Trainer Björn Brinkmann: „Natürlich sehr enttäuschend, ernüchternd, Wir hatten uns sehr viel vorgenommen. Wir wussten eigentlich, was uns erwartet, waren die ersten 30 Minuten aber eigentlich gar nicht auf dem Platz. Die Gegentore waren zu einfach. Die Rote Karte war unglücklich und unberechtigt. Wir sind völlig verdient mit dem 0:3-Rückstand in die Pause gegangen. In der 2. Halbzeit haben wir es dann mit 10 Mann deutlich besser gemacht, sind als Mannschaft aufgetreten und haben besser verteidigt. Jetzt heißt es nach vorne gucken. Die Ergebnisse in der Liga sprechen für sich. Es bleibt eng oben. Aus den Fehlern müssen wir lernen und dann sind wir auf einem guten Weg.“

Trainer Zouhair Allali: „Wir sind natürlich sehr enttäuscht, das ist klar, weil wir uns viel mehr ausgerechnet hatten und einen sehr guten Plan hatten, wie wir das Spiel angehen. Wir waren aber in der 1. Halbzeit nicht da und haben uns das Leben selber schwer gemacht. Wir standen etwas tiefer, waren aber in den Zweikämpfen nicht da. Wir haben dem Gegner zuviel Platz gelassen, waren zu passiv, sodass sich dieser durchkombinieren konnte mit schnellen Toren. Dann gingen die Köpfe runter, kippte die Stimmung. In der 2. Halbzeit haben wir uns in Unterzahl gewehrt, hatten einige Torchancen.“

Wir meinen: Abhaken! Im Training gut arbeiten und am nächsten Sonntag gegen den Lüner SV eine Topleistung bringen! Wir sind natürlich wieder dabei!

by WackerMedia: Vielhaber, Witte, Vielhaber

Leonard Onofaro (links) gibt auf der Außenbahn Gas.
Imad Aweimer fiebert mit seinem Team.
Niklas Malchrowitz bringt den Ball nach vorne.
Nico Brehm (links) bringt seine ganze Erfahrung auf den Platz.
Valdet Rama setzt die schnellen Impulse nach vorne.
Unser Trainerduo blickt schon wieder nach vorne: Zouhair Allali (links) und Björn Brinkmann.