Westfalenliga: SV Wacker verliert beim FC Iserlohn mit 1:2

Elvis Shala erzielte vom Elfmeterpunkt das 1:2 für Wacker.

Richtungsweisendes Spiel

Ein richtungsweisendes Spiel bei den Sauerländern in Iserlohn! Bei einem Dreier winkt Platz 5. Bei einer Niederlage bleibt der Blick in den Tabellenkeller. So einfach war die Ausgangssituation des Tabellenachten SV Wacker vor dem Auftritt beim Tabellenneunten FC Iserlohn. Beide trennte nur ein Punkt.

Vorteil für Wacker?

Wie das ausging, wollten wieder einmal viele Wackeranhänger*innen sehen und reisten über 46 Kilometer und die A46 ins Märkische Sauerland. Das Spiel fand diesmal im Willi-Vieler-Stadion im Stadtteil Oestrich statt. Der FC verfügt über zwei Stadien. Das große Hembergstadion mit seinem Rasenplatz war gesperrt, sodass Wacker im Schmuckkästchen „Willi-Vieler“ mit seinem Kunstrasenplatz auflief. Ein vermeintlicher Vorteil für Wacker? Viele sahen das so.

Sowieso wetteten die meisten Fans auf einen Wacker-3er. Hatte unser Team zuletzt doch einen richtigen Lauf.

Zu wenig Körner

Doch weit gefehlt. Der Kunstrasen war nicht das Zünglein an der Waage. Sondern die Körner, die der SV Wacker in den beiden letzten Spielen in der Westfalenliga am vergangenen Sonntag gegen YEG Hassel (1:0) und im Kreispokal am vergangenen Mittwoch beim SV Sodingen (3:1) gelassen hatte.

Die Wacker-Elf wirkte müde, unkonzentriert, wenig spritzig und so gar nicht angekommen oder notwendig emotional auf dem Platz, sodass die ersten 19 Minuten mit dem 1:0 durch Ayman Mussasaoui Annfei (11.) und dem 2:0 durch Duncan Ugochukwutubem Dunkwu (19.) frühzeitig die Weichen für den FC stellten Richtung Zieleinlauf.

Kaum zu glauben

Nur wollte das zu dem Zeitpunkt niemand so recht glauben, war das Ergebnis bis dahin überraschend. Am meisten sicherlich für den Gastgeber, der das so nicht erwartet hatte, auch mit Rückblick auf das 0:2 im Hinspiel am 2. Oktober in Obercastrop, als Julian Ucles Martinez und Kevin Holz trafen.

Knipser gesucht – zu wenig PS auf der Platte

Letzterer fehlte heute verletzt und wurde im Verlauf des Spiels mehr und mehr vermisst. Es fehlte offensichtlich der „Knipser“ im  Wackersturm. Ersterer signalisierte dem Trainer Molina bereits in der ersten Hälfte, dass heute zu wenig PS auf die Platte kamen.

Minute 1 bis 19 machen das Ergebnis aus

Die beiden frühen Gegentore resultierten, wie das beim Fußball so üblich ist, wenn man in Rückstand gerät, aus Unkonzentriertheiten und folgenden Fehlern unserer Abwehrreihe. War beim 0:1 die rechte Abwehrseite total offen, bekam man beim 0:2 den eigentlich schon geklärt geglaubten Ball nicht hinten raus, Iserlohn diesen wohl aber rein.

Emotionen! Emotionen!

„Emotionen, Emotionen, wo sind eure Emotionen!?“ donnerte des Trainers flammende Ansprache durch das Stadion und man meinte, diese sogar in Obercastrop gehört zu haben.

Wecker für Wacker

Es dauerte bis zur 25. Minute, bis diese geweckt wurden. Namentlich von Leonardo da Silva Pantaleao und Marius Nolte gab es jetzt hörbare Kommandos und auf einmal setzte sich der „Wacker-Zug“ in Bewegung.

Unsere Blau-Weißen drängten die Roten in deren eigene Hälfte und machten jetzt ordentlich Druck, nutzten ihre spielerische und technische Überlegenheit und näherten sich dem Iserlohner Tor mehrfach, auch gefährlich, aber noch nicht erfolgreich.

Tor durch Elvis Shala – 1:2

In der 38. Spielminute war es dann soweit. Kapitän Robin Franke wurde mit dem Ball am Fuß von den Beinen geholt. Schiedsrichter Janik Stork, heute unterstützt durch die Assistenten Marcel Kowatsch und Andre Pecher, gab den fälligen Strafstoß. Elvis Shala verwandelte sehr sicher rechts unten ins Eck. Der 9. Saisontreffer für unseren Stürmer, der heute mit Bilal Abdallah für etliche spielerische Kunststücke sorgte.

Der Anschlusstreffer kam zu diesem Zeitpunkt wie gerufen. Es gab noch weitere Chancen zum Ausgleich vor der Pause. Doch mit dem knappen Rückstand von 1:2 ging es in die Kabine zur Kurzerholung und zur Pausenansprache von Toni Molina, der sein Team auf Hälfte 2 einstellte. Yogan Henyelbeth Cordero Astacio kam für Florian Gerding und positionierte sich hinten links.

SVWO übernimmt

Ab der 46. Spielminute übernahm unser SV Wacker Obercastrop das Kommando, zeigte deutlich, wer die besseren Spieler im Team hat und allen in Blau und Weiß rund um das Spielfeld war klar, dass Molinas Elf dieses Spiel noch drehen würde.

Wacker-Wellen

Angriffswelle über Angriffswelle rollte vor das Iserlohner Tor, das die FCer nach allen Regeln der Fußballkunst oder wie es Toni Molina formulierte, mit Mann und Maus verteidigten.

Der FC Iserlohn kam so gut wie gar nicht mehr im Angriff zum Zuge. Bis auf zwei Freistöße in Strafraumnähe, die aber zu nichts führten, waren die Roten harmlos und Wacker konnte sein Spiel von hinten heraus wahlweise über die Außen oder  durch die Mitte aufziehen.

FC-Bollwerk

In der Abwehr aber ging Iserlohn tatkräftig zur Sache und irgendwie war überall ein FCer, der im Weg stand, blockte, einen Fuß dazwischen stellte oder mit dem Kopf abwehrte. Torhüter Daniel Dreesen musste gar nicht allzu oft eingreifen, seine „Jungs“ davor übernahmen das.

Letztendlich wurde Iserlohn belohnt und hielt den Wackerangriffen stand. Das, gilt es als Chronistenpflicht festzuhalten, war aus Sicht der Sauerländer bärenstark und bekam kräftigen Applaus von der Tribüne.

Fazit: Es hätte …

Fazit: Der SV Wacker war in der zweiten Halbzeit drückend überlegen, hätte einen oder auch drei Punkte für das Engagement verdient, traf das Tor aber nicht und „knackte“ an den ersten 19 Minuten. So ist Fußball! Einmal mehr!

„Es bleibt spannend“, meinte Trainer Toni Molina. Stimmt!

Tabellendritter SC Neheim kommt am 16. April

Weiter geht es wegen der Osterfeiertage erst am 16. April, wenn der SC Neheim zu Gast in der Erin-Kampfbahn ist. Dieser belegt mit 43 Punkten Tabellenplatz 3. Das sind 15 Punkte mehr als die 28 des SV Wacker auf Rang 9.

Tatsache ist aus der Erfahrung der letzten Durchgänge, dass die Sauerländer aus Arnsberg eigentlich keinen Deut besser sind als unsere Blau-Weißen. Nur die Abwehr scheint besser in Form, kassierte der SC (45:25) doch 12 Treffer weniger als Wacker (41:37). Neheim besiegte zuletzt den Holzwickeder SC mit 2:1, davor Westfalia Herne mit 3:2.

Im Hinspiel im Binnerfeld-Stadion ging es übrigens remis aus (1:1). Kevin Holz war es auch dort, der das Tor in der letzten Minute (90.+4) erzielte.  

Also vormerken:

SV Wacker Obercastrop – SC Neheim, 16. April, 15.30 Uhr, Erin-Kampfbahn