Westfalenliga spielt verrückt – Favoritenstürze – Wacker 0:1 in 93. Minute

250 Fans beider Teams sahen das Spiel Lüner SV gegen SV Wacker Obercastrop im Stadion Schwansbell.

Was für eine Liga! Wieder wird die Westfalenliga 2 ihrem Ruf gerecht, starke Mannschaften auf Augenhöhe zu haben. So kommt es bereits nach 5 Spieltagen zu kurios erscheinenden Ergebnissen. Doch dafür gibt es Gründe.

Beispiel Wacker. Unser SVWO gewann am 3. Spieltag leicht und locker beim Nachbarn SV Sodingen mit 4:0. Am 4. Spieltag gab es zuhause eine krachende Niederlage gegen den Topfavoriten TuS Erndtebrück mit sage und schreibe 0:5. Am aktuellen 5. Spieltag verliert dieser TuS mit 0:2 in Sodingen. Zufall? Nein!

99,99 % Power reichen in der Regel in keinem einzigen Westfalenliga-Spiel aus, um 3 Punkte zu holen. Die 0,01 restlichen % braucht jedes Team jedes Mal, um überhaupt eine Chance auf 3 Punkte zu haben.

Diese 100 % Energie bestehen aus physischen und mentalen Anteilen. WackerMedia ist sich sicher, dass der TuS Erndtebrück nach Lage der Dinge 0,01 % im Minimum zu wenig Power beim bis dato Tabellenletzten im Glück-Auf-Stadion auf den Rasen brachte.

WackerMedia ist sich auch sicher, dass es Sodingens Interim-Duo auf der Trainerbank (Sportlicher Leiter Stefan Gosing und designierter Co-Trainer Timo Erkenberg) gelungen ist, in Erwartung des neuen Trainers Michael Wust (vormals FC Castrop) und mit einem tiefen Griff in die psychologische Trickkiste 100 % auf den Rasen zu bringen und den Tabellenersten von der Ligaspitze zu kicken. Respekt!

Derartige Beispiele gibt es zuhauf. Der DSC Wanne-Eickel entpuppt sich aktuell als Mentalitätsmonster, haute unserem SV Wacker am 2. Spieltag in Minute 90 den Ausgleich in die Maschen, trotze den Erndtebrückern danach im Siegerland ein 0:0 ab und etabliert sich in der Ligaspitze. Kompliment!

Die Aufsteiger Soest, Hombruch und Horsthausen klopfen allesamt auch oben an und beweisen, dass die Spitzenteams der Landesligen in der Verbandsliga mitmischen können.

Und der selbst ernannte und von den Fußballexperten hochgewettete Lüner SV, der von der Westfalenliga 1 in die Westfalenliga 2 wechselte? Dümpelte nach dem 4. Spieltag mit einem mageren Pünktchen in den Tabellenniederungen herum (Platz 15 vor dem SV Sodingen, 0 Punkte).

Da kam unser SV Wacker den Lünern am Sonntagnachmittag gerade recht. Die Vereinsleitung prognostizierte das Platzen des Knotens inklusive erstem 3er für das Match gegen den Mitfavoriten der Liga.

Vor 250 Zuschauern bewiesen die Lüner jedoch zunächst mit eklatanter Abschlussschwäche, warum sie ganz unten standen. Sie verstolperten in der Regel alle Bemühungen im Angriff, sodass Wacker-Kapitän Leo Pantaleao, der diesmal die Binde für den nicht zur Verfügung stehenden Kevin Großkreutz trug, die Wacker-Abwehr sicher dirigierte.

Überhaupt bewies Leo wieder einmal beste Mentalität. Er war akustisch durchlaufend nicht zu überhören und feuerte an. Das war bei 32 Grad im Schatten, der allerdings auf dem Platz nicht vorhanden war, auch bitter nötig, denn unsere Blau-Weißen traten mit kleinem Kader aufgrund vieler verletzten Spieler an. Stürmer Marko Onucka musste kurz vor dem Spiel dann auch noch wegen akuter Erkrankung passen.

Ganz bitter war der verletzungsbedingte Ausfall von Mittelfeldregisseur Julian Ucles Martinez, der einen Schlag auf die Ferse bekam, es nach Behandlung durch Physiotherapeutin Lisa Marie Kühne noch einmal versuchte, kurz darauf jedoch den Platz verlassen musste (16.). Für ihn kam Robin Franke, der dann die rechte Seite beackerte. Fortan fehlte Gianluca Zentler in der Zentrale sein Kollege Martinez. Vorteil Lüner SV.

Aufgrund der hohen Temperaturen mussten beide Teams ein wenig mit ihren Kräften haushalten. Toni Molinas Wacker-Team war insgesamt das etwas bessere und hatte Chancen durch Elvis Shala und Bilal Abdallah mit schnell und präzise vorgetragenen Kontern, besonders wieder einmal mit dem pfeilschnellen Imad Aweimer über rechts. Schade, dass die Chancen nicht genutzt wurden, denn bereits zur Halbzeit hätte man dem Lüner SV den Zahn ziehen können.

So kam es dann wieder einmal, wie es kommen musste und wie es Molina befürchtete. Wenn du vorne die Dinger … Gegen Spielende schaltete Lünen noch einmal hoch und bekam in der 3. Minute der Nachspielzeit einen Elfmeter durch Schiedsrichter Niklas Erkeling zugesprochen, der zuvor 10 gelbe Karten verteilte.

Dieser hatte ein Foulspiel von Leo Pantaleao an Sebastian Hahne gesehen. Dominic Schmidt verwandelte den Elfmeter sicher gegen Wacker-Schlussmannn Cedric Drobe, der zuvor eine tadellose Partie abgeliefert hatte und in der Schlussphase sogar im Lüner Strafraum auftauchte.

Schade! Eine Punkteteilung wäre insgesamt gerecht und auch möglich gewesen. Dafür braucht es aber Wacker-Tore! 100 % Power allerdings brachten alle Wackeraner auf den Platz. Das ist die gute Nachricht.

Neuer Tabellenführer (10 Punkte) ist nun der FC Iserlohn nach einem 2:0 gegen den Holzwickeder SC. Dahinter folgen auf 2 und 3 punktgleich BSV Schüren und TuS Erndtebrück, die beide ihre Spiele verloren.

Unser SV Wacker steht nun mit 7 Punkten auf Platz 9.

Weiter geht’s am Sonntag mit Spieltag 6 und dem Heimspiel gegen den Tabellenzwölften SC Obersprockhövel (15.30 Uhr).

Reporterlegende Werner Hansch (links), hier mit Felix Vielhaber (WackerMedia) war Co-Kommentator der Live-Übertragung der Ruhr Nachrichten.
Top-Equipment für die Live-Berichterstattung inklusive Slow-Motion
Mit dabei die ehemaligen Schüler-Nationalspieler Dieter Schertz und Hartmut Huhse, Ex-Bundesliga-Profi des FC Schalke 04
Natürlich vor Ort: Wacker-Spieler Valdet Rama, noch verletzt und Lisa Marie Kühne (Physiotherapeutin)
Wackeraner (v.l.): Sportlicher Leiter Tim Eibold (heute auch im Live-Interview mit Werner Hansch bei RN-Live), Betreuer Uwe Banach und Team-Manager Daniel Dukic
Immer dabei: Wacker-Fan Manfred Jozwiak (links), hier mit Stephan Vielhaber (WackerMedia)
Daniel Dukic (Team-Manager) und Harald Krol (2. Vorsitzender, v.l.) mit Wacker-Fans