Wackers Derbysieg beim FC Frohlinde

Donnerstagabend, Flutlicht, 600 Zuschauerinnen und Zuschauer: Derbytime!

Die nahe Zukunft wird zeigen, ob dieses Spiel das Schlüsselspiel für den weiteren Saisonverlauf war. Eine derartige Präsenz hatte Wacker I bisher noch nicht auf den Platz gebracht. Waren die Spiele gegen den Lokalkontrahenten aus dem Castroper Vorort in der Vergangenheit immer eng, so trauten die zahlreich erschienen Wackerfans an diesem Abend ihren Augen kaum und die des FC Frohlinde erst recht nicht. Am Ende stand ein souveräner Auswärtssieg mit 2:0 Toren, der auch noch etwas höher hätte ausfallen können.

Aber darum ging es gar nicht. Es ging darum Charakter zu zeigen, wie es Coach Aytac Uzunoglu formulierte und der nach dem Spiel freudig konstatierte, dass genau dies seinem Team heute gelungen sei. Der Schlüssel zum Erfolg war die außerordentlich beeindruckende Mannschaftsleistung mit, mehr geht nicht, exakt 100 Prozent Einsatz auf jeder Position. Selbst jeder der vier eingewechselten Spieler stand dem kein einziges Prozent nach.

Diesmal waren sich beide Trainer einig. Sowohl Aytac Uzunoglu als auch FC-Trainer Michael Wurst befanden nach dem Spiel unisono, dass der SV Wacker Obercastrop der verdiente Derby-Sieger ist. Um 22.00 Uhr war der Jubel auf Wackeraner Seite riesengroß, als Schiedsrichter Pascal Alack die Partie abpfiff. Eine blau-weiße Spieler-, Trainer- und Betreuertraube skandierte aus voller Kehle „Derbysieger, Derbysieger, hey, hey“ in Abwandlung des bekannten Vereinsslogans „Einmal Wacker, immer Wacker, hey, hey“.

Es war ein besonderes Spiel, so wie man es sich bei einem echten Derby eben vorstellt. Flutlicht, eine Menge unterstützende Fans (insgesamt fast 600 Zuschauer), Leidenschaft und natürlich toller Fußball. Für unseren SVWO war der 0:2-Auswärtssieg enorm wichtig, um den Anschluss nach oben zu halten. Gegen den FC war es ein 6-Punkte-Spiel der besonderen Art. Beide Teams haben nun 6 Punkte auf dem Konto. Hätte Wacker verloren, wäre mit 3 zu 9 Punkten der Abstand auf eben diese 6 Punkte angewachsen. Eine echte Herausforderung vor dem Match!

So war Wacker von Beginn an hochkonzentriert und die Mannschaft zeigte, dass sie dieses Spiel unbedingt gewinnen wollte. Mit guten Kombinationen und viel Ballbesitz holte sich unser Team Selbstvertrauen. Marius Nolte passte den Ball vor dem Sechzehner der Gastgeber zu Stefan Kitowski, der einen gefährlichen Schuss auf das Tor abgeben konnte. Der FC Frohlinde kam nur einmal mit Gefahr vor das Tor von David Scholka. Dietrich Liskunovs Abschluss allerdings ging über den Kasten.

Wacker löste trotz der offensiven Verteidigung Frohlindes alles spielerisch, presste und konnte erneut für Unruhe sorgen. Nico Brehm setzte sich auf der linken Außenbahn durch und flankte scharf in den Sechzehner. Hier fand er zwar noch keinen Abnehmer, doch seine  Übersicht unterstrich seine ansteigend gute Form.

War der Ball dann einmal weg, wurde dieser im Mannschaftsgefüge schnell zurückerobert. Kapitän Moritz Budde agierte qua Amt vorbildlich. Mit enormer Geschwindigkeit verfolgte er jeden Gegner, der davonkommen wollte und bereinigte souverän aufkeimende Frohlinder Aktivitäten. Seine Mannschaftskameraden standen ihm in nichts nach.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs versuchte Frohlinde vor heimischem Publikum noch einmal mehr Druck zu entfachen. Doch die gut gestaffelte Wackerabwehr ließ nichts anbrennen. Besonders auffällig agierte Yogan Cordero Astacio, der nach langer Verletzungspause wieder 90 Minuten auf dem Feld stand und auffallend souverän agierte. Hier zeigte sich der Wert der geduldigen Aufbauarbeit des Trainerteams, unterstützt durch Mannschaftsarzt Yuriy Zolotarevskiy. Auch FC-Trainer Michael Wurst zeigte sich beeindruckt von „unserem Spanier“.

Nach 56 Minuten wurde dann der Aufwand belohnt. Nico Brehms Pass in die Mitte nutzte Sven Ricke (Titelbild, rechts) aus, nachdem Keeper Schultz verpasste und traf mit einem präzisen Schuss zum verdienten 0:1.

Zur Mitte der zweiten Hälfte agierte der FC Frohlinde mit vielen langen Bällen, erspielte sich aber keine Torchance. Unsere Mannschaft blieb weiter geduldig und nutzte kurz vor Ende eine weitere gut herausgespielte Möglichkeit, um die Führung auszubauen. Martin Kapitza spielte den Ball von der linken Seite herein und fand Robin Franke (Titelbild, links) als Abnehmer, der zum 0:2 (82.) traf.

Es hätte sogar noch ein Tor mehr fallen können. Robin Franke kam frei vor Keeper Daniel Schultz zum Abschluss, dieser aber blieb lange genug stehen und konnte den Ball noch abwehren.

Mit dem zweiten Sieg am 4. Spieltag und nunmehr sechs Punkten konnte Wacker bis zum Wochenende auf Platz fünf in der Tabelle klettern. Der FC Frohlinde hat ebenfalls sechs Punkte, steht aber mit einem schlechteren Torverhältnis auf Platz sieben.

Nach dem Spiel sprachen wir mit Trainer Aytac Uzunoglu: „Was kannst du uns zum Spiel sagen? Bist du zufrieden mit der Partie?“

Aytac Uzunoglu: „Die erste Halbzeit war schon sehr, sehr gut. Wir haben das Spiel und den Gegner kontrolliert. Wir haben uns selber in gefährliche Positionen gespielt und was mir sehr, sehr gut gefallen hat ist, dass wir Geduld bewiesen haben. Das ist der entscheidende Faktor heute gewesen.

In der zweiten Halbzeit geht es eigentlich richtig weiter. Wir machen das Tor. Aber nach dem Tor haben wir ab der 75. Minute sieben bis acht Minuten einen kleinen Durchhänger gehabt. Frohlinde hat mit vielen langen Bällen agiert. Was ich der Mannschaft zu Gute halten kann ist, dass wir keine Torchance zugelassen haben. Und nach dieser „Umklammerung“ haben wir nochmal Druck gemacht und das zweite Tor erzielt.

Das, was wir heute gesehen haben ist das Niveau der Mannschaft, wenn sie mit Herz spielt. Das muss der Mannschaft bewusst werden. Das muss immer so sein. Jeder Zuschauer ist begeistert, jeder guckt hin und sieht eine Mannschaft, die das Derby gewinnen will, die als Einheit auftritt“. (WackerMedia FV/STV)

Hier gibt es die Live-Zusammenfassung.

Das Aufwärmprogramm von Marius Hoffmann hat es in sich, …
… macht aber auch Spaß (hier Yogan Cordero Astacio).
Kevin Pflanz (vorne) und Sven Ricke sind schon beim Warm-Up konzentriert und fokussiert.
Sascha Schröder (Mitte, spielt bei Westfalenligist TuS 05 Nordvesta Sinsen) ist zu Besuch beim alten Team. Dirk Jasmund (links, mit Bruder, rechts), kann beim Derby aufgrund einer Spielsperre leider nicht mitwirken.
Mannschaftspräsentation vor dem Spiel
Julian Ucles Martinez (vorne) wagt nach dem Spiel ein Tänzchen mit seinen Kameraden. Er wusste auch heute wieder durch besonderes Engagement zu überzeugen.
Dream-Team: Torwart David Scholka (rechts) und Marius Hoffmann freuen sich über den Sieg im Derby.
Sehr gute Laune nach dem Spiel: Moritz Budde (links) und Andreas Dornieden, ehemaliger 2. Vereinsvorsitzender
DERBYSIEGER