Pokalderby! Wacker nach Sieg gegen Westfalia im Halbfinale

Hier geht´s lang! Eine echte Bank für den SV Wacker: Mert Sahin

An diesem Kreispokalabend war das Stadion am Schloss Strünkede (Polygonvatro-Arena) von Beginn an in Wackerhand. Auf dem Platz und neben dem Platz. Am Ende hatte unser Team mit 5:0 die Nase vorn durch wunderbar herausgespielte Tore von Serhat Can (17.), Florian Gerding (49.), Julian Ucles Martinez (54.) und Kevin Holz (58.), dazu ein Eigentor des Herners Binbash Mirzoyan (24.).

Das alles wurde umrahmt durch die Wacker-Fans, die auf der großen Tribüne klar in der Überzahl waren und dies auch lautstark dokumentierten. Genauso laut war es auf der Ersatzbank der Wackeraner, weil die Ersatzspieler ihre Kameraden nach Leibeskräften anfeuerten, allen voran Bilal Abdallah, der kaum zu halten war und dies nach seiner Einwechslung (60.) auf dem Platz fortsetzte. Insgesamt eine echte Symbiose, an der auch Trainer Molina Teil hatte, hielt er die Jungs seiner Reserve an seinem 50. Geburtstag (Herzlichen Glückwunsch!) mit echt witzigen Sprüchen bei bester Laune. Gelebtes Teambuilding!

Nun hatten wir ja in unserer Spielvorschau bereits darauf hingewiesen, dass der Pokal seine eigenen Gesetze haben soll. Wer da befürchtet hatte, dass uns die Westfalia mit ihren namhaften Neuverpflichtungen in der Winterpause einen Strich durch die Rechnung machen würde, der sah sich getäuscht.

Wacker bestimmte von der ersten Minute an das komplette Spielgeschehen, war hellwach und immer den einen Schritt schneller als die Herner, körperlich und mental. Jeder einzelne Spieler hatte diesmal eine ganz breite Brust. Alle brachten Topleistungen, sodass aus dem Startteam niemand hervorgehoben werden muss.

Denn der Ball lief wie an der Schnur gezogen Richtung Herner Tor, wahlweise über die Außen oder flach durchs Zentrum, immer aber mit mächtig Dampf aus den hinteren Reihen. Es entstand bei allen Wackeranern schnell das gute sportliche Gefühl, dass das ein Abend in Blau und Weiß werden würde. Wurde er auch!

Der erneut sehr agile Midfielder Serhat Can nutzte eine Kopfballrückgabe der Herner auf Torwart Kacper Slupski als Vorlage und schob zum 1:0 ein (24.). Völlig verdient und bereits zu diesem frühen Zeitpunkt überfällig.

Das 2:0 (24.) war dann ein Treffer a la BVB gegen den FC Augsburg. Kevin Holz machte Druck über die rechte Seite, brachte den Ball flach mit Höchstgeschwindigkeit vor das Tor der Westfalia und unausweichlich netzte Binbash Mirzoyan beim Klärungsversuch ins eigene Gehäuse ein.

Florian Gerding, der immer stärker wird, war es dann vergönnt, das dritte Tor kurz nach der Pause zu erzielen (49.). Wieder einmal ging einer seiner druckvollen Flankenläufe voraus. Seine Hereingabe von der rechten Seite wurde noch abgefälscht, sodass sich der Ball unhaltbar für Torhüter Slupski ins lange Eck senkte.

Apropos Torhüter – Im Wackertor stand diesmal nicht die etatmäßige Nummer 1 Frederic Westergerling, sondern Marvin Kröger, vorgesehen für die Pokalspiele, der einen außergewöhnlich ruhigen Abend verbrachte. Zumindest was Paraden angeht, schossen die Herner im gesamten Spiel doch nur zweimal auf sein Gehäuse. Ansonsten war er ein sehr gut mitspielender Torwart, sodass eher 11 Feldspieler auf dem Platz standen.

Beim 4:0 ( 54.) nahm Julian Ucles Martinez einen Abpraller des Westfalia-Keepers nach Schuss von Kevin Holz auf und verwandelte. Molina gefiel`s. Überhaupt kommunizierte er mit seinem zentralen Spieler lautstark auf Spanisch. Martinez blühte auf!

Passend zum 50. Geburtstag von Trainer Molina machte dann Kevin Holz in der 58. Minute das 5:0. So war der deutliche Sieg früh unter Dach und Fach.

Trainer Toni Molina sah das auch so: „Von der ersten bis zur letzten Minute ein ganz souveräner Auftritt unserer Mannschaft, sehr diszipliniert spielend, auch mit Ball, gut absichernd, am Ende hochverdient. Ein schöner Sieg zur Feier meines Geburtstages!“

Fazit: Molinas Spielidee, dominant aufzutreten und das Spiel zu bestimmen, wird in den letzten Wochen immer deutlicher sichtbar. Die Ergebnisse der Testspiele sprechen dafür. 1:1 gegen den Regionalligisten Wattenscheid 09, 2:1 und 8:1 gegen die Bezirksligisten FC Castrop und SG Castrop und 3:1 gegen den Westfalenligisten Lüner SV haben sportliche Aussagekraft.

Im Kreispokal ist Wacker nun unter den letzten Vieren. Mit dabei sind Westfalenligist SV Sodingen und Landesligist Wanne 11. Dazu kommt noch der Sieger der Partie VfB Habinghorst (Kreisliga A) gegen DSC Wanne-Eickel (Westfalenliga). Spannend!