Petition für den Amateursport – Eine Einschätzung

Im Profifußball konnte und kann trotz der Corona-Lage Fußball gespielt werden. Vor einigen Wochen waren die Corona-Zahlen aber noch sehr hoch. Durch ausgeklügelte Schutz- und Hygienemaßnahmen konnten die Teams in den Profiligen in einer sogenannten „Blase“ agieren und den Trainings- und Spielbetrieb aufrechterhalten. Die Spieler durften sich nur zwischen ihrem Zuhause und dem Trainingsplatz, bzw. dem Hotel bewegen.

Der Amateurfußball dagegen wurde unterbrochen und lange Zeit fand kein Training statt. Der DFB hat mit seinen Regional- und Landesverbänden und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) die gemeinsame Petition „Draußen muss drin sein“ ins Leben gerufen, in der die „schnellstmögliche Wiederzulassung des organisierten Sportbetriebs unter freiem Himmel, zunächst im Training, anschließend im Wettkampfbetrieb“ (Quelle: https://www.fussball.de/newsdetail/petition-fuer-amateursport-jetzt-mitmachen/-/article-id/227363#!/)

Nach Einschätzung von DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann seien „die Amateurvereine und ihre Sportler*innen immer wieder in den Entscheidungen ignoriert und vergessen worden.“ (Quelle: https://www.fussball.de/newsdetail/petition-fuer-amateursport-jetzt-mitmachen/-/article-id/227363#!/

Dass vor allen Dingen die Kinder und Jugendlichen zum Sport zurückkehren sollen, ist nach Auffassung von Ronny Zimmermann sehr wichtig. Mit seiner Einschätzung hat er recht. Denn Sport, bzw. Bewegung ist für Kinder (auch aus pädagogischer Sicht) Sinneserfahrung, Kommunikation, Mobilität, Selbstbestätigung, Herausforderung und Lebensfreude. Außerdem entwickeln sie Teamgeist und Fairness.

Bleiben wir beim Fußball, können diese Kompetenzen sehr gut ausgebildet werden. Hinzu kommt auch noch, dass die Kinder und Jugendlichen ihre Freundinnen und Freunde treffen können.

Jedoch muss auch auf die Zahlen weiter geachtet werden. Denn Kinder und Jugendliche können auch Corona übertragen. Sind die Ansteckungen weiter rückläufig, kann Schrittweise der Trainings- und Spielbetrieb wieder aufgenommen werden.

„Die Vereine arbeiten höchst verantwortungsvoll, das haben sie beim Restart im vergangenen Jahr unter Beweis gestellt.“, erklärt Ronny Zimmermann bei FUSSBALL.DE.  

Neben dem Wegfall sportlicher Betätigung und dem Zusammensein im Verein, ist es für die Klubs auch schwierig, finanziell unbeschadet die Corona-Krise zu überstehen. Deshalb fordern viele der 1,7 Millionen Mitglieder allein im Fußball zurecht „dass ihre bedrohliche Lage stärker als bisher wahrgenommen wird.  Gemeinsam mit unseren Vereinen, den Frauen und Männern, Jungen und Mädchen sprechen wir mit dieser bundesweiten Petition die Sprache, die jeder versteht. Wir wollen in der Sache weiterkommen und fordern den großen, längst überfälligen Befreiungsschlag für den Amateursport: Macht endlich unsere Plätze wieder auf!“, so Dr. Rainer Koch (DFB-Vizepräsident für Amateursport) bei FUSSBALL.DE.

Auch für die Erwachsenen ist der Fußball sehr wichtig. Er ist Ausgleich im Arbeitsalltag und zur Gesunderhaltung essentiell. Die Schutz- und Hygienemaßnahmen sollten aber trotzdem weiter Bestand haben. Der Fußballplatz sollte vorerst nur für das Training aufgesucht werden. Alle Aktiven sollten sich in einer Liste eintragen, um mögliche Ansteckungen zurückverfolgen zu können. Die Duschen sollten auch nicht benutzt werden.

Geht es dann zum Spielbetrieb über und die Zahlen bleiben weiter niedrig, können auch wieder teilwiese Zuschauer die Spiele mit dem nötigen Abstand verfolgen. Dies könnte dann je nach aktueller Lage weiter ausgebaut werden.

In einer bundesweiten Onlineumfrage des DFB, an der mehr als 100.000 Menschen teilnahmen, vermissen 98 Prozent den Amateurfußball. 96 Prozent vermissen die Aktivitäten im Verein und 71 Prozent die Gemeinschaft und das Gemeinschaftsgefühl (Quelle: fussball.de).