Großkreutz trifft kurz vor Schluss – erster Dreier für Wacker
Kollektive Erleichterung brach in der Erin-Kampfbahn aus, zumindest auf Seiten unseres SV Wacker Obercastrop, als Schiedsrichter Jörn Schäfer aus Iserlohn nach 96 Spielminuten erst noch einen Akteur der Sportvereinigung mit Rot des Feldes verwies (Dominik Meißner) und dann eine außerordentlich spannende Derby-Begegnung abpfiff, in der Horsthausen alles versuchte, unseren SV Wacker in die Knie zu zwingen.
Bereits einige Minuten zuvor (84.) brachen alle Dämme, als Kevin Großkreutz mit einem trockenen Schuss aus 12 Metern den Siegtreffer markierte getreu dem Motto „Das Ding muss rein, egal wie“. Selbst Trainer Toni Molina sprintete zum Jubel von der Coaching-Zone auf den Torschützen zu und ließ seiner Begeisterung freien Lauf.
Imad Aweimer hatte sich auf der rechten Seite zuvor stark durchgesetzt und bediente den Kapitän von der Torauslinie mustergültig.
„Strafstöße, Rot, Großkreutz: Bittere Pille für Horsthausen“ titelte die Westdeutsche Allgemeine Zeitung noch am Abend und hatte Recht damit. Unfassbar, wie viele Chancen dieser sehr starke Aufsteiger liegenließ und selbst das leere Wacker-Tor nicht traf (Steven Josifov, 81.), das ansonsten von Cedric Drobe in Topform gehütet wurde und der großen Anteil daran hatte, dass die 0 bis zum Abpfiff stand.
Wacker-Trainer Toni Molina erleichtert: „Ein glücklicher Sieg. Ein Unentschieden wäre verdient gewesen. Ein großes Kompliment an Horsthausen, die es richtig gut gemacht haben. Trotzdem nehmen wir natürlich den Dreier gerne mit und versuchen, es demnächst besser zu machen.“
Horsthausens Co-Trainer Latif Boudhan sah es gegenüber der WAZ so: „Ich bin überzeugt, dass heute nicht die bessere Mannschaft gewonnen hat. Wir sind sehr zufrieden mit unserer Leistung, außer natürlich mit der Torausbeute.“
Stärke hatte die Sportvereinigung bereits im Vorfeld in der Westfalen-Pokal-Begegnung gegen den Oberligisten TuS Bövinghausen bewiesen, die letztlich mit 0:2 verloren ging, ebenfalls mangels Zielwasser, trotz bester Chancen.
Der TuS verlor übrigens parallel zu unserem Spiel das Dortmunder Oberliga-Derby gegen den ASC 09 zuhause mit 0:2 nach Toren durch Marcel Münzel und Josue Santo.
Wacker war also im Vorfeld gewarnt ob der Leistungsstärke unserer Herner Nachbarn. Auch die Statistik sprach für Horsthausen . In 21 Spielen seit Oktober 2002 gewann die SpVgg 12-mal, Wacker nur 6-mal. Ein Gegner, das wissen alle Wackeraner, der gegen Obercastrop immer alles abruft, was irgendwie geht.
So war es auch an diesem Samstagabend. Vom Anpfiff des U19-Bundesliga-Schiedsrichters Jörn Schäfer an gab Horsthausen Vollgas und dominierte die erste Viertelstunde. Besonders auffällig agierte 44er Martin Rathmann, der immer wieder das Spiel mit präzisen Pässen auf die Seiten verlagerte. Die Flucht nach vorne schien die Devise zu sein.
Dann konnte sich unser SV Wacker aus der Umklammerung lösen und verlagerte das Geschehen in die Horsthauser Hälfte, versuchte immer wieder spielerische Lösungen zu finden. Marin Vranjic gefiel dabei besonders. Zählbares kam dabei allerdings nicht heraus.
„Die Angst des Schützen vor dem Torwart beim Elfmeter“ spielte dann Wacker zweimal einen Streich, um die Partie beruhigter zu Ende spielen zu können. Vielleicht waren die Gefühlslagen bei Marko Onucka und Elvis Shala aber auch ganz andere, sind beide doch erfahrene und sichere Schützen.
Nur heute sollte es nach Handspielsituationen im Strafraum nicht klappen. Horsthausens Keeper Benjamin Carpentier tauchte jeweils in die richtige Ecke bei den Schüssen von Marko Onucka (40.) und Elvis Shala (90. +6).
„Das war ein Spiel für gute Nerven. Noch zwei von der Sorte und ich bin reif für die Klinik“, kommentierte Wacker-Fan Uwe Deimann nach dem Match bei Facebook. Da kann sich der Schreiber dieser Zeilen nur anschließen!
Überhaupt war die Nervosität nicht nur auf dem Platz, sondern auch an allen anderen Ecken und Kanten zu spüren. Die Investitionen von Wacker für unser Westfalenliga-Team in den letzten Monaten waren enorm. Da stellt sich schleichend ein gewisser Erfolgsdruck ein.
Umso verständlicher war die Freude aller Wackeraner nach dem Spiel, denn in Kürze fragt niemand mehr danach, wie der erste Dreier zustande kam. Der Mannschaft wird er Auftrieb geben, den Verantwortlichen Recht.
Auch der Rahmen stimmte. Knapp 500 Zuschauer*innen genossen ein angenehmes Ambiente mit Musik, kühlen Getränken und leckeren Speisen bei Abendtemperaturen um 20 Grad. Die Moderation stimmte und 6 Glückliche freuten sich über ihre tollen Preise, als in der Halbzeit die Gewinnlose der Tombola gezogen wurden.
Allen ehrenamtlich Tätigen muss man großen Dank aussprechen für die vielen Arbeitsstunden im Vorfeld. So war die Erin-Kampfbahn bestens präpariert für einen wunderbaren Abend, der bis weit in die Nacht ausgeweitet wurde. Um 3 Uhr morgens erschallte im Stadtteil Obercastrop weithin hörbar noch die Vereinshymne „Wacker Obercastrop, du bist mein Verein“. So soll es sein! Klasse!
by WackerMedia: Vielhaber, Witte, Vielhaber