Westfalenliga: Flutlicht defekt – 3er weg

Zappenduster in Brünninghausen – In Minute 55 sind Licht und Punkte weg

16. August 2024

Die verletzten Wacker-Spieler Serhat Can (links), Elvis Shala (3. v.l.) und Brightney Igbinadolor (rechts) freuen sich zu Spielbeginn über den Besuch von Yogan Cordero Astacio (2. v.l.), der zu seinen Wackerzeiten mit der 26 wahrhaft das Feld beackerte und bei den Fans eine Art Kultstatus besaß. Zu diesem Zeitpunkt ahnte noch niemand, dass man um 21.20 Uhr im Dunkeln stehen würde und Schiedsrichter Philippe Najda (Rheine) in der 55. Minute nach 30 Minuten Wartezeit um 21.50 Uhr abbrechen musste.

Mehr als auf Augenhöhe gegen Topgegner

Zuvor hatte unser SV Wacker bei einem Topfavoriten der Liga ein richtig gutes Spiel abgeliefert. Trotz des Ausfalls des halben Stammteams (Großkreutz, Zentler, Can, Shala, Igbinadolor) agierte die Mannschaft mehr als auf Augenhöhe und stellte das Trainer-Trio Zouhair Allali, Florian Bartel und David Menke 55 Minuten lang zufrieden.

Das obligatorische Erwärmen vor dem Spiel schafft Elastizität, Konzentration und vor allem Teamgeist.

Coaching durchgängig

Allali coachte seine Elf dauerhaft lautstark mit Unterstützung seines Co. Und das zeigte Wirkung, wollten die beiden nach der knappen 1:2-Auftaktniederlage gegen den BSV Schüren 5 Tage zuvor unbedingt das auf das Feld bringen, was im Training intensiv, auch mit einer Videostudie des FCB, besprochen und eingeübt wurde.

3 Punkte für Wacker unverzichtbar

Klar war von vornherein auch, dass heute die 3 Punkte auf jeden Fall aus Dortmund mit nach Obercastrop gebracht werden sollten. Denn auch der FCB (Absteiger aus der Oberliga) stand nach der 2:3-Auswärtsniederlage beim SV Vestia Disteln (Aufsteiger aus der Landesliga) bereits unter Zugzwang.

SVWO gibt Contra

So legten die Brünninghauser los wie die Feuerwehr, was unser Team allerdings wenig überraschte. Die Jungs hielten sofort dagegen, machten die Räume für das Heimteam sehr eng und rückten gestaffelt nach vorne. In der ersten Halbzeit war von außen klar zu sehen, dass sich das Wackerspiel häufig in die Hälfte des FC schob .

Gut abgestimmte Mannschaftsleistung

In der Innenverteidigung agierten Lukas Steinrötter (links) und Engincan Koc (rechts) gut abgestimmt und öffneten das Spiel über die Außenverteidiger Niklas Malchrowitz (links) und Florian Gerding (rechts). Links funktionierte das schnelle Flügelspiel prächtig über Louis Pogrzeba, rechts über Florian Tonye, der enorme Geschwindigkeit entwickelte.

Jonas Pöhlker und Julian Martinez waren zentral gut aufeinander abgestimmt, sicherten nach hinten und gaben die Impulse in die Spitzen auf Leonard Onofaro und Martin Kapitza.

Chancen hüben und drüben

So ergaben sich erste Möglichkeiten, die der FC mit Können und Glück überstand. Dieser versuchte mit Tempospiel über Rechtsaußen oder durch die Mitte zum Erfolg zu kommen. Ebenfalls mit Können und etwas Glück stand die Wacker-Null. Der gewohnt starke Keeper Cedric Drobe wäre beim Schuss von Kerim Karygdi aus der Drehung heraus machtlos gewesen – der Pfosten half aus.

1:0 für Obercastrop

In der 35. Spielminute war es dann soweit für unseren SV Wacker. Nach scharfer Hereingabe von links durch den wirklich guten Louis Pogrzeba trat ein FCer über den Ball, der Florian Tonye erreichte, der gekonnt einschob. Eine verdiente Führung (35.)!

Der Kapitän unterstützt die Mannschaft

Käptn Kevin Großkreutz war trotz Verletzung natürlich auch vor Ort. Der Führung traute er in der Pause noch nicht so recht über den Weg, hoffte jedoch auf den ersten und aus seiner Sicht bitternötigen 3er. Ob es so kommen sollte?

Lattenkracher: Fast das 2:0 durch Martinez

Das 1:0 für Wacker wollten die Brünninghauser in der 2. Halbzeit unbedingt egalisieren. Doch Wacker hielt dagegen. Fast wäre Julian Martinez in der 53. Minute das 2:0 gelungen. Sein präziser Schuss knallte an die Querlatte.

Eine stark verbesserte frische Obercastroper Mannschaft

Fazit von WackerMedia bis hierhin: Eine stark verbesserte frische Obercastroper Mannschaft, die den Topgegner gekonnt und mit Leidenschaft bespielte, insgesamt passend im Ganzen verschob, keinen Ball aufgab und konditionell gut aufgestellt wirkte! Damit hatte der FC Brünninghausen seine liebe Not. Von außen betrachtet und für Wackerfans eine gute Nachricht: Diese Mannschaft ist entwicklungsfähig mit Fleiß, Geduld und Akribie!

Eine weitere gute Perspektive

Ein sportiches Pfund ist die Tatsache, dass auf der Auswechselbank neben unserem 2. Torwart Jaimy Wientzek noch Niclas Grzelka, Akin Ciger, Soufian Laghrissi, Mohamed Cisse und Mick Nabrotzki saßen. Diese Spieler brannten natürlich auf einen Einsatz. Der Trainer kann sie jederzeit bringen ohne Qualitätsverlust. Dazu kommen die eingangs benannten 5 Verletzten. Da geht etwas!

In der 55. Minute geht das Licht aus

Trainer Zoui Allali sah es so: „Wenn man im Fußball denkt, man hat alles geregelt, dann passieren Dinge, die man nicht kennt, die neu sind. Spielabbruch in der 55. Minute, weil das Flutlicht ausgeht! Nach langem Hin und Her die Feststellung, dass alle 6 Sicherungen der 6 Lichtmasten durchgebrannt sind und Ersatzsicherungen nicht zur Verfügung stehen. Pech für uns!“

Was war passiert? In der 55. Spielminute war das Spielfeld plötzlich dunkel, weil die Flutlichter an den 6 Masten erloschen. Jeder dachte mit Sicherheit, dass diese in Kürze wieder aufleuchten würden. Das Schiedsrichter-Trio unter Leitung von Philippe Najda unterbrach das Spiel. Doch es dauerte, das Licht blieb aus.

Und ging auch nicht wieder an. Der Schiedsrichter wartete die vorgeschriebenen 30 Minuten Unterbrechungszeit ab und pfiff dann an der Spielfeldmitte ab. Die Fans auf den Rängen erhielten in der ganzen Zeit keinerlei Informationen durch den Stadionsprecher, auch nicht nach dem Abpfiff.

WackerMedia hatte zwei Ohren am Geschehen: Die wartenden Wackerspieler auf dem Platz waren sauer, wollten weiterspielen und gewinnen. Die wartenden FC-Spieler auf dem Platz erhofften die Absage und eine Neuansetzung mit 0:0.

Die Gastgeber informierten unsere Vereinsleitung vor Ort, dass die Flutlichtanlage drei Wochen vorher komplett gewartet worden sei. Leider verfügten sie über keinerlei Ersatzsicherungen.

Wacker-Co-Trainer Florian Bartelt, selbst Elektroingenieur, bot Hilfe an, zumindest in beratender Funktion, die abgelehnt wurde. Eine Fachfirma wurde nicht beauftragt.

Unter den Wackerfans wurde bereits gemutmaßt, dass dem FC Brünninghausen dieses Szenario nicht unlieb war mit Blick auf den Spielstand.

Der Staffelleiter der Westfalenliga muss sich nun mit der Regelung befassen. Bei einer zu erwartenden Neuansetzung wird der SV Wacker voraussichtlich Einspruch einlegen.

Der vor Ort nach einer Lösung suchende Wirtschaftsratsvorsitzende Martin Janicki berichtete WackerMedia über Beleidigungen gegen ihn seitens des FCB und den Versuch, ihn des Geländes zu verweisen. Dieser zeigte sich nicht nur überrascht, sondern enttäuscht, habe er im Vorfeld den FC Brünninghausen mit seiner Infrastruktur doch besonders lobend beschrieben.

Cheftrainer Souhair Allali bei WackerMedia zum Spiel und zum Abbruch:

„Leider kam es zum Spielabbruch durch den Ausfall des Flutlichts in der 55. Minute. Wir haben zu dem Zeitpunkt 1:0 geführt durch ein Tor von Florian Tonye in der 35. Minute. Ein schneller Angriff über die linke Seite, eine scharfe Flanke von Louis Pogrzeba in die Mitte, am 2. Pfosten nimmt Tonye dann den Ball an und scheibt ihn gekonnt flach ein.

Wir haben richtig gut gespielt. Wenn man das mit dem Spiel gegen Schüren vergleicht, dann gab es eine deutliche Steigerung. Die Fehler wurden minimiert und vieles, was wir im ersten Spiel haben vermissen lassen, kam heute auf den Platz.

Wir haben sehr gut im Kollektiv geschoben, haben die Räume super eng gemacht und viele Zweikämpfe gewonnen. Im Umschaltspiel haben wir dann richtig gute Lösungen gefunden.

Wir sind sehr zufrieden und deshalb sehr enttäuscht, dass das Spiel heute abgebrochen wurde.“

Felix Vielhaber von WackerMedia (rechts) und WackerFan Dieter Schertz (links) freuen sich ebenfalls über den Besuch von Yogan Cordero Astacio, dem ehemaligen Top-Verteidiger unserer Mannschaft. Übrigens, wer es noch nicht weiß, Dieter Schertz war in seiner Jugend deutscher Schüler-Nationalspieler. Er hat Expertise und ist bei jedem Spiel dabei. Danke Dieter!
Zwei wichtige Personen sind unsere Mannschaftsbetreuer Dennis Pradella (links) und Uwe Banach, die für das notwendige Equipment vom Ball bis zum Mineralwasser verantwortlich zeichnen, die Trikots bereitlegen und für noch manches Andere zuständig sind. Man kennt sie natürlich auch von ihrer gemeinsamen Arbeit im Vereinsheim und auf dem Wackergelände. Danke Männer!