Wacker mit Topstart in Westfalenliga 2

Spielbeginn verzögert sich

Die wieder einmal zahlreich mitgereisten Wackerfans waren erstaunt und begeistert von der ersten bis zur letzten Spielminute von dieser Auswärtspartie bei Westfalia Wickede, einem renommierten Dortmunder Verein, der bereits seit 12 Jahren in der Westfalenliga beheimatet ist.

Im Dunstkreis des Dortmunder Flughafens mussten sich diese allerdings, genauso wie die Spieler, 45 Minuten gedulden, denn Schiedsrichter Lukas Sauer, unterstützt von seinen Assistenten Chris Nielinger und Tim Schmidt, pfiff das Spiel erst um 16 Uhr an, da sich das Spiel der B-Vertretung der Westfalia gegen den SV Berghofen aufgrund des nicht pünktlich anwesenden Schiedsrichters zeitlich verschob.

Spannungsaufbau punktgenau

Ob das dem Spannungsaufbau unseres Teams, wie vor Ort von der Wacker-Offiziellen befürchtet, schadete? Im Gegenteil! Wer erwartet hatte, dass sich das Uzunoglu-Team nach einer sehr durchwachsenen Vorbereitung heute abwartend auf dem Platz zurückziehen würde, sah sich getäuscht.

Wackerpräsenz ab Spielminute 1

Von der ersten Minute an übernahm Wacker in diesem Spiel gegen einen bis dato unbekannten Gegner das Kommando, wartete erst gar nicht abtastend, sondern ging direkt mutig in die Offensive.

Man hatte den Eindruck, dass die Westfalia, lautstark gecoacht von Trainer Marko Schott, diese Gangart nicht erwartet hatte. Welch ein Unterschied zum Westfalenpokalmatch am Vorsonntag in Langenholthausen! Es stand eine andere Mannschaft auf dem Platz, nicht nominell, aber von der Gesamtpräsenz.

Wackertugenden sind Erfolgsformel

Wacker brachte, zwar noch nicht zu 100 Prozent, aber für ein Auftaktspiel erstaunlich gut, das auf den Platz, was dieses Team bereits vor Jahresfrist beim letztmaligen Verbandsligastart auszeichnete: das Spiel beherrschen, den Gegner dominieren, voller Einsatz, Teamwork, 100 Prozent Herzblut eben!

Unsere Startelf ließ der Westfalia keinen Meter Platz, stand den Dortmundern dauerhaft und kompromisslos auf den Füßen und entfachte damit eine Präsenz, die den Gegner mehr als überraschte. So hätte es bereits in der 2. Minute zur Führung kommen können. Nach sehenswerter Kombination über die linke Seite strich ein platzierter Weitschuss denkbar knapp flach am linken Pfosten vorbei.

Mannschaftsteile harmonieren

Überhaupt funktionierte das Zusammenspiel der Mannschaftsteile. David Scholka, unsere Nummer 1 im Tor, hatte überschaubar zu tun. Zumeist dann, wenn er durch seine Vorderleute in den Spielaufbau einbezogen wurde. Er ist ja sowieso ein mitspielender Torwart, fußballerisch top und mit einem guten Auge versehen, um seine weiten Zuspiele an die Mitspieler zu bringen. Bei den wenigen Chancen der Wickeder war er wie gewohnt auf dem Posten.

Dirk Jasmund als „Chefdirigent“

Deutlich wahrnehmbar, auch akustisch, war in der Wackerabwehr „Chefdirigent“ Dirk Jasmund, der zentral all seine langjährige Erfahrung in den Defensivverbund aus Marius Hoffmann (Innenverteidiger), Marius Nolte (Linksverteidiger) und Yogan Henyelbeth Cordero Astacio (Rechtsverteidiger) einbrachte und die „Attacken“ nach vorne zügig einleitete. Auffällig war, dass auch die langen Diagonalpässe sowohl links als auch rechts vorne ihre Abnehmer fanden.

Kraftpaket Robin Franke

Besonders Robin Franke, ein echtes Kraftpaket, agierte auf der rechten Flanke sehr druckvoll. Aus vollem Lauf konnte er diese Pässe anspruchsvoll verwerten und für Torgefahr beim Gegner sorgen.

Ucles Martinez und Can stark in der Zentrale – Brehm rackert

Seiner Topform näherte sich in der Zentrale Julian Ucles Martinez, der auffällig zweikampfstark die Gegner attackierte, keinen Ball aufgab, technisch überzeugte und sehr schnell in die vorderen Reihen weiterleitete.

Unterstützung fand er in Serhat Can, der einfach in die Startelf gehört, da sein fußballerisches Potenzial enorm ist. Dazu kam heute ebenfalls eine ausgeprägte Zweikampfstärke, die ihm helfen wird, in Topform zu kommen. Rauf und runter „rackerte“ Nico Brehm, der wie immer alles gab. Sehr positiv!

9 und 10 mit Torgefahr

Topleistungen brachten Elvis Shala und Marc Schröter. Schröter agierte in der Sturmmitte äußerst engagiert, nie aufgebend, laufstark und explosiv, immer gefährlich für die Wickeder Abwehr. Pech hatte er bei einem Volleyschuss kurz vor der Torlinie, der gegen die Unterseite des Querbalkens krachte und von der selbigen „gekratzt“ wurde.

Wieder einmal ein Phänomen war Elvis Shala, der links und rechts auf den Seiten wirbelte und unbedingt treffen wollte. Das gelang ihm dann auch in der 72. Minute, als er einen Freistoß von halbrechts direkt verwandelte. Da konnte sich Westfaliakeeper Frederic Westergerling noch so strecken, der Ball schlug im rechten oberen Toreck unerreichbar ein. Großartig!

90 Minuten – der Spielverlauf

Eine erste sehr gute Chance hatte Abwehrspieler Marius Nolte nach einem Eckstoß (10.). Sein Kopfball senkte sich gefährlich auf die Querlatte des Wickeder Torgehäuses.

Im weiteren Spielverlauf hatte unser SVWO weitere Möglichkeiten. Ein Schuss von Elvis Shala in der 15. Minute zappelte am Außennetz. Robin Frankes Weitschuss ging knapp über das Tor von Keeper Frederic Westergerling.

Der erste Torschuss der Gastgeber ließ sich in der 18. Minute verzeichnen.

Robin Franke kam kurz darauf über die rechte Seite und bediente den an der Linie des Sechzehners wartenden Serhat Can, dessen Schuss noch geblockt werden konnte.

Ein Konter über Robin Franke, der von links in die Mitte zog und auf dem rechten Flügel Elvis Shala bediente, sorgte für Gefahr. Ebenfalls brenzlig wurde es bei einem Shala-Freistoß aus 30 Metern, den Keeper Westergerling aber entschärfen konnte.

Wacker zeigte über die komplette erste Hälfte einen enormen Einsatz und ließ fast nichts zu.

In der 43. Minute gab es dann die erste gelbe Karte auf Seiten der Gastgeber. Zur ersten Ecke für Wickede, die nichts einbrachte, kam es kurz vor der Halbzeitpause.

Auch die 2. Hälfte stand ganz im Zeichen des SV Wacker, auch wenn Heimtrainer Marko Schott das in der anschließenden Pressekonferenz so nicht wahrhaben wollte und die beiden Wackertore (58. / 72.) als Standards klassifizierte.

Zu Standards kommt es allerdings immer dann, wenn der Gegner, in diesem Fall unser SVWO, Druck macht. Das konstatierte auch der Livereporter der Ruhrnachrichten, der einen verdienten Sieger sah, den SV Wacker.

Und diesen Druck hielt unsere Mannschaft weiter hoch. Dann war wieder einmal, wie heute häufig, Marius Nolte zur Stelle. Sein zweiter Kopfball nach einer Ecke landete diesmal zum 0:1 im Tor (58.) und sorgte für eine blau-weiße Jubeltraube.

Trainer Aytac Uzunoglu kommentierte: „Das war im Training einstudiert. Super, dass es funktioniert hat.“

Ebenfalls einstudiert im Sinne einer feinen und ausgefeilten Schusstechnik sind die Freistoßtore von Elvis Shala. Er hat grundsätzlich den gedanklichen „Mumm“, dass „die Dinger rein müssen“. Und mal ehrlich, jeder Freistoß von Elvis aus jedweder Entfernung ist für jeden Torhüter dieser Liga eine echte Herausforderung.

Dieser Herausforderung war Heimkeeper Westergerling beim dritten Versuch nicht mehr gewachsen. Rechts oben im Knick schlug der Ball ein (72.). Das war´s – erneute blau-weiße Jubeltraube!

Von der Bank auf den Kunstrasen kamen zwischen der 71. und 84. Spielminute nacheinander Bastian Fritsch für Serhat Can, Yassine Bellahcen für Marius Hoffmann, Don Schreiber für Elvis Shala und Kenan Kastali für Robin Franke.

Mit dabei waren weiterhin Lukas Kubiak, Philip Wielsch und Torwart Marvin Kröger, deren Einsatz das beschränkte Wechselkontingent nicht mehr zuließ.

Erstes Heimspiel – Derby gegen SV Sodingen

Zum interessanten Derby mit unserem Nachbarn SV Sodingen kommt es am kommenden Sonntag, 5. September um 15.15 Uhr in der Erin-Kampfbahn.

Obercastrop und Herne-Sodingen haben ja bekanntlich eine gemeinsame Stadtgrenze. Die Nähe bringt voraussichtlich auch viele Sodinger Fans mit sich. Der SV trennte sich am ersten Spieltag nach 2:0 zur Halbzeit 2:2 vom Dortmunder Klub BSV Schüren.