Wacker I unterliegt TuS Hordel mit 1:3

Lukas Kubiak (15) im Zweikampfduell mit Marco Polk (31) von der DJK TuS Hordel

Das Bild des Tages in Gelb-Rot

Es war das Bild des Tages. Völlig frustriert marschierte Abwehrchef Dirk Jasmund in den Kabinentrakt, nachdem ihn Oberliga-Schiedsrichter Johannes Liedtke aus Ennepetal kurz vor Schluss mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen hatte.

Einige Minuten zuvor hatte Jasmund blitzsauber per Kopfstoß den vermeintlichen Anschlusstreffer zum 2:3 erzielt. Nach einer Shala-Flanke von der rechten Seite stieg er wieder einmal am höchsten und versenkte den Ball unhaltbar für TUS-Keeper Hendrik Zimmermann, der den gesperrten Stammtorwart Mahammadou N Diaye gut vertrat, links unten im Tor.

Hier geht noch was

Nicht nur die Wacker-Spieler, auch die 150 Wacker-Fans wussten, hier geht noch was. Doch diesem Aufbruchsignal setzte der Unparteiische mitten in den Jubel hinein ein sofortiges Ende, nachdem Linienrichter Burak Aggül die gelbe Fahne wegen einer Abseitsstellung schwenkte. Eine ganz enge Entscheidung! Jasmund sah das auch so, versuchte das dem Referee klarzumachen und kassierte dafür die erste von zwei gelben Karten.

Wacker-Drangphase in Hälfte 2

Vorausgegangen war eine Drangphase der Hausherren, die seit der 59. Minute bereits mit 0:3 ins Hintertreffen geraten waren, weil Hordel das machte, was Wacker nicht machte, die Chancen eben auch verwertete.

Doppelschlag der Gäste in Hälfte 1

TuS-Spielertrainer Patrick Polk (24.) und Philipp Dragicevic (27.) setzten per Doppelschlag bereits in der ersten Hälfte ein sportliches Statement. Und das keinesfalls unverdient, nutzten die DJKer doch die Räume, die der SVWO ihnen gab, mit Schnelligkeit und Cleverness. Wacker-Keeper David Scholka, ansonsten bestens aufgelegt, war da ohne Chance.

Ernüchterung

Ernüchterung im Rund der Erin-Kampfbahn! Aber auch die Erkenntnis, dass unser Westfalenligateam in seiner ersten richtigen Verbandsligasaison erheblich „gebeutelt“ ist.

Riesige Personalausfälle

Nicht auf dem Platz standen wegen diverser Verletzungen Marius Hofmann, Marius Nolte und Yogan Cordero Astacio, die zusammen mit Dirk Jasmund eigentlich die Stammabwehrformation bilden.

Der davor gesetzte Christian Mengert fehlte ebenfalls wegen Erkrankung, auch Robin Franke wegen Urlaubs.

Dazu kommt die Langzeitverletzung von Defensivspezialist und Mannschaftskapitän Moritz Budde. Weiterhin nur Zuschauer ist ebenfalls wegen einer Verletzung Stürmer Martin Kapitza. Bleiben noch einige Junioren.

Das zu kompensieren erfordert Frustrationstoleranz bei den Beteiligten, der Mannschaft, dem Trainer-Trio und den Fans.

Restteam muss es richten

Richten aber muss es der Rest der Mannschaft, der an dieser Stelle ein großes Lob gezollt werden muss, spielen alle doch bereits seit etlichen Spieltagen am „Anschlag“. Hier kann man nur froh sein, dass die Vereinsleitung und der Trainerstab vor Saisonbeginn einen personell breiten Kader aufstellten.

Rückschlag: 0:3 in Minute 59 durch Otibo

Zurück zum Spiel und einem weiteren Rückschlag in der 59. Minute, als Adolf Otibo mit dem 0:3 scheinbar alles klar machte und die Zuschauer befürchteten, dass die Dämme brechen.

Wacker macht Dampf

Doch soweit sollte es nicht kommen, hatte Trainer Aytac Uzunoglu sein Team in der Halbzeitpause doch bei der Ehre gepackt. Dieses machte den Bochumern mächtig Dampf und warf alles nach vorne. Eine großartige Reaktion!

1:3 durch Shala

So fiel das 1:3 durch Elvis Shala, sein achter Saisontreffer, nach Kombination mit Marc Schröter fast zwangsläufig. Aus 10 Metern versenkte unser Goalgetter den Ball trocken unten links (66.).

Hordeler Sieg nicht unverdient

Es wurde nun zunehmend unruhiger in der Gästeabwehr, zu bemerken an den lautstarken Kommandos von Torwart Zimmermann. Der nicht anerkannte Treffer von Dirk Jasmund besiegelte letztendlich das 1:3. Der Sieg der Bochumer war nicht unverdient, da waren sich beide Trainer in der anschließenden Presserunde von WackerMedia einig.

Kastali und Kitowski machen gutes Spiel

Einen guten Eindruck machte zuvor Kenan Kastali (20) mit Technik und Spielverständnis, der in der 62. Minute für den sich aufreibenden Philip Wielsch eingewechselt wurde.

Don Schreiber ersetzte ab der 68. Minute auf der rechten Seite Stefan „Kitte“ Kitowski (32). „Kitte“ ist ein Phänomen nach Rekonvaleszenz mit regelmäßigen Topleistungen!

Stark: Brehm und Fritsch

Gewohnt stark auf der Außenbahn war Nico Brehm (30), der „Meister der Ballannahme aus der Luft“.

Auch „Senior“ Bastian Fritsch (34) gilt es Lob zu zollen. Er bewies sein gutes Auge ein ums andere Mal und brachte seine ganze Erfahrung im Zusammenspiel mit Dirk Jasmund auf den Platz. Julian Ucles Martinez gab ebenfalls wieder alles im Zusammenspiel mit Serhat Can in der Zentrale.

Fazit: In der Westfalenliga 2 ist jedes Spiel eine Herausforderung

Fazit: In der Westfalenliga 2 ist jedes Spiel eine Herausforderung, ist die Leistungsdichte doch enorm. Das erfordert jedes Mal höchsten Einsatz, körperlich und mental. Für Wacker ist das zurzeit aufgrund der Ausfälle zahlreicher Stammkräfte mehr als eine wöchentliche Kraftanstrengung.

So geht es weiter

Am nächsten Sonntag (7. November) hat unser Team ein weiteres Mal Heimrecht. Zu Gast ist der SV Hohenlimburg 1910 nach seinem Heimspielsieg (1:0 gegen BSV Schüren), der ab 14.45 Uhr in der Erin-Kampfbahn antritt. Die Hagener rangieren mit 13 Punkten auf Tabellenplatz 10, drei Plätze hinter Wacker auf Platz 7 mit weiterhin 15 Punkten.

Spannend wird die Antwort auf die Frage sein, wer dann neben den enormen Ausfällen den dann auch nach Gelb-Rot gesperrten Dirk Jasmund in der Abwehrzentrale vertreten wird.

Blick auf die Liga

Ganz sachlich auf die Tabelle geschaut: Am Saisonende werden tatsächlich fünf Mannschaften in die Landesligen absteigen. Auf Platz 14 (erster Abstiegsplatz) steht aktuell YEG Hassel mit 12 Punkten, dahinter folgen der BV Westfalia Wickede, der FC Lennestadt, der FSV Gerlingen und die SpVg. Hagen 1911 als Tabellenletzter (18. nach erstem Saisonsieg in Gerlingen).

Für faustdicke Überraschungen sorgten der SV Rot-Weiß Deuten und der SC Neheim, die die Dortmunder Spitzenteams Bövinghausen und Brünninghausen schlugen.

So steckte der „unschlagbare“ TuS Bövinghausen 04 ein 1:4 bei den Rot-Weißen in Dorsten ein. Zuvor hatte es an der Provinzialstraße erhebliche Unruhe gegeben. Erfolgstrainer Sven Thormann wurde durch Sebastian Tyrala von Türkspor Dortmund ersetzt. Ex-Profi Baris Özbek verabschiedete sich zuvor nach Istanbul.

Der SC Neheim gewann überraschend beim SC Brünninghausen mit 1:2, nachdem die Dortmunder viele Chancen liegenließen. In Brünninghausen tritt unser SV Wacker am 12. Spieltag an, in der Woche danach kommt der wiedererstarke DSC Wanne-Eickel nach Obercastrop. Echte Knaller!