Wacker hat Spielkultur im ersten Auswärtsspiel
Starker Auftritt beim 0:0 bei der DJK TuS Hordel
Hordel-Trainer bestätigt Prognose
Holger Wortmann, Trainer des TuS Hordel, sollte mit seiner Prognose vor dem Spiel Recht haben. Wacker Obercastrop war die von ihm erwartete spielstarke Mannschaft, die am Ende eher zwei Punkte verloren hatte als einen Punkt gewonnen.
In der Pressekonferenz nach Spielschluss kommentierte er: „Wacker ist eine ganz tolle Mannschaft, die am Ende der Saison weit oben in der Tabelle stehen wird“. Mit seiner eigenen Mannschaft, klarer Favorit in dieser Begegnung, war er nicht zufrieden: „Mit dem Ergebnis können wir sehr zufrieden sein, nicht aber mit unserem Spiel“.
Aytac Uzunoglu, Wacker-Coach, hatte ein breites Lächeln im Gesicht. Mit dem Auftritt seiner Elf konnte er mehr als zufrieden sein. Dabei hätte es in der 1. Minute fast schon geklingelt im Kasten von Keeper David Scholka, als die SVWO-Hintermannschaft noch nicht richtig postiert war. Ein Weckruf, wenn dieser überhaupt noch nötig war. Für lange Zeit sollte diese Möglichkeit die einzige für Hordel, den letztjährigen Ligadritten, gewesen sein.
Wacker übernimmt Regie
Fortan übernahmen die Blau-Weißen die Regie und lieferten eine 1. Halbzeit a son meilleur. Vom feinsten war die spielerische Klasse auf glattem Auswärtsgeläuf und der Gegner beeindruckt. Wacker spielte auf, dass es für die 60 mitgereisten Fans und den ganzen SVWO-Staff eine Freude war.
Die Mannschaftsteile harmonierten, die Einzelspieler waren alle in Topform und der Ball rollte wie gewünscht. Hatte die Siegener Presse nach dem Heimerfolg gegen den SV Gerlingen (1:0) noch den „einfachen Ruhrpott-Fußball mit langen Schlägen nach vorne“ gesehen (Anmerkung der Redaktion: wir nicht), so wurde spätestens heute deutlich, dass unser Team eine ganz feine Note spielen kann.
Wieder einmal sattelfest waren die Abwehrreihen mit Dirk Jasmund und Marius Hoffmann in der Zentrale, Kapitän Moritz Budde links und Yogan H. Cordero Astacio rechts. Die beiden Außenverteidiger gingen immer wieder lange Wege nach vorne, ohne das Umschalten nach hinten zu vergessen bei den wenigen Angriffen der Hordeler, die bis zum Wacker-16er kamen.
Davor agierte Christian Mengert umsichtig wie immer, kombiniert mit Serhat Can und Julian Ucles Martinez, die immer an der richtigen Stelle waren, zweikampfstark und mit bestem Auge nach vorne versehen, sodass Elvis Shala und Robin Franke links und rechts auf den Flügeln und Marc Schröter in der Spitze prächtig in Szene gesetzt wurden.
Ein Team spielt in der 1. Hälfte
Es spielte in der 1. Hälfte eigentlich nur ein Team, unseres. Als Krönung fehlte für diese formidable Leistung nur dass, was im Fußball immer den Ausschlag gibt – die Tore. Chancen gab es reichlich. Die 2. Hälfte war ein klein wenig zäher. Hordel hatte sich sicherlich etwas vorgenommen. So wurde das Spiel etwas offener.
Wacker agierte schon wie im Heimspiel gegen den FSV Gerlingen konzentriert und zeigte sehr gute Spielzüge nach vorne. Elvis Shala hatte in den Anfangsminuten das Tor auf dem Fuß. Robin Frankes Pass auf unseren Flügelflitzer kam genau zum rechten Zeitpunkt. Der Abschluss ging aber knapp am Tor vorbei.
Kluger Spielaufbau
Die Mannschaft von Trainer Aytac Uzunoglu spielte mit viel Ballbesitz und konnte so ihr Kurzpassspiel aufziehen und mit klugen Diagonalpässen agieren. Dadurch wurde auch Druck auf den Gegner ausgeübt.
Nach Ballgewinn rückten die Spieler des SVWO schnell nach vorne, sodass die Räume gut besetzt waren. Aber auch der Spielaufbau der Gastgeber konnte dadurch bei eigenem Ballverlust sofort gestört werden. Weitere Chancen in der 1. Halbzeit wurden herausgespielt.
Nach Beginn der zweiten 45 Minuten hatte Hordel seine erste gute Torchance (58.), die aber nicht zum Tor führte. Wacker ließ sich durch den weiter aufgerückten Gegner nicht aus der Ruhe bringen.
Auf der rechten Seite ließ Serhat Can seinen Gegenspieler ins Leere laufen und konnte so in den Sechzehner flanken. Eine gut herausgespielte Möglichkeit. Kurze Zeit später wurde es auf der rechten Außenbahn wieder gefährlich. Diesmal war Yogan Cordero Astacio der Flankengeber. In der Mitte wartete Marc Schröter, der noch gestört wurde und somit nicht zum Abschluss kam.
Mittelfeldstratege Julian Ucles Martinez sah dann in der eigenen Hälfte, dass Hordels Torwart weit vor seinem Kasten stand und versuchte ihn mit einer Bogenlampe zu überspielen. Dieser bekam aber den Ball noch knapp zu fassen.
Unser Team wollte natürlich das Auswärtstor erzielen und spielte weiter auf das Gehäuse der DJK. Elvis Shala, der zuständig ist für die Wacker-Freistöße, nahm halbrechts aus 25 Metern Maß. Den auf das Tor gezirkelten Ball konnte Hordels Schlussmann noch über den Kasten lenken.
Mit dem Null zu Null darf Wacker auf jeden Fall zufrieden sein und sich über ein sehr gutes Spiel freuen, an das man anknüpfen kann.
Top-Verstärkung von der Bank
In der 75. Minute brachte Trainer Uzunoglu dann drei Spieler gleichzeitig. Für die ausgelaugten Franke, Schröter und Can, das Wetter tat neben dem körperlichen Top-Einsatz ein Übriges, kamen Nico Brehm, Sascha Schröder und Stefan Kitowski. 8. Minuten vor dem Ende ersetzte Martin Kapitza Elvis Shala. Unser 10er verabschiedete sich mit einem Kabinettstückchen von den Zuschauern (Titelbild).
Tabelle
In der Tabelle tut sich nach zwei Spieltagen noch nichts Wesentliches. Nur so viel: Der FC Iserlohn, der FC Bor. Dröschede und der SV Hohenlimburg haben eine reine Weste und jeweils 6 Punkte auf der Habenseite. Dahinter rangieren fünf Teams mit jeweils 4 Punkten auf dem Konto, darunter auch unser SV Wacker Obercastrop in Nachbarschaft mit dem DSC Wanne-Eickel, dem TuS Bövinghausen, YEG Hassel und Tagesgegner DJK TuS Hordel. Hordel und Obercastrop haben als einzige Teams noch keinen Gegentreffer hinnehmen müssen.
Toller Gastgeber
Übrigens war der TuS Hordel ein toller Gastgeber. Wacker wurde sehr freundlich empfangen, das Hygienekonzept stimmte und für das leibliche Wohl der Zuschauer war bestens gesorgt. Dazu passte das faire Spiel beider Teams, die ohne große Fouls auskamen. Auch das macht einen schönen Fußballnachmittag rund.
Weiter geht`s gegen Hohenlimburg
Weiter geht es am kommenden Sonntag (20. September, 15 Uhr, ERIN-Kampfbahn) mit dem zweiten Heimspiel gegen den Tabellendritten SV Hohenlimburg 1910.