Wacker beißt sich am BSV Schüren die Zähne aus

Julian Ucles Martinez (links): „Wir müssen weitermachen nächste Woche!“

Westfalenliga-Spieltag 19: BSV Schüren – SV Wacker 3:2

In unserer Vorschau vom 27. Februar hatten wir es bereits angekündigt. Das Match im Dortmunder Südosten passte exakt in die Reihe der bisherigen Begegnungen Marke „Hart umkämpft“ und zeigte einmal mehr, dass sich das Team durchsetzte, das den größeren Willen hatte, die Punkte auf dem eigenen Konto zu verbuchen. Das war leider nicht unser SV Wacker.

„4 Spiele, 3 Niederlagen und 1 Sieg – das ist und bleibt Abstiegskampf“, war die bittere Bilanz von Mannschaftskapitän Nico Brehm mit Blick auf die vier absolvierten Rückrundenpartien. „Es passiert das, was im Fußball immer passiert. Wenn du vorne nicht triffst, verlierst du das Spiel“, führte er aus und meinte: „Wir hatten aus meiner Sicht das Spiel nach unserem 2:1 komplett in der Hand und müssen uns eigentlich belohnen.“

Das sah SVWO-Trainer Toni Molina ähnlich, der seinem Team spielerische Überlegenheit attestierte, aber auch wusste: „Sehr ärgerlich, wir machen einfache Fehler, die einfach nicht passieren dürfen, verlieren gegen Ende die entscheidenden Zweikämpfe. Das ist dann das Entscheidende, denn du verlierst dann auch ein Spiel, das du eigentlich schon gesichert auf deiner Seite glaubtest. Wenn du 2:1 führst, darfst du das Spiel nicht mehr abgeben.“

Schürens Trainer Sascha Rammel meinte nach der packenden Partie sichtlich erleichtert: „Wir sind heute gegen einen sehr spielstarken Gegner angetreten, der unten in der Tabelle eigentlich nichts zu suchen hat. Letztlich haben wir dann verdient gewonnen, weil wir sehr geschlossen und taktisch gut waren.“

Zuvor hatte sich eine zunächst in der Anfangsphase hektische Partie entwickelt, in der beide Mannschaften versuchten, die Oberhand zu gewinnen. Es ging hin und her. Und in der 11. Minute bereits ertönte ein Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Maximilian Koch, als der Wackerkeeper Florian Marth mit einem Griff an den Knöchel foulte. Für Schüren trat Arif Et an und irgendwie war allen Wackeranern klar, dass ihr Keeper Frederic Westergerling den Elfer parieren würde. Und genau das tat er auch, indem er blitzschnell in die richtige Ecke abtauchte und parierte. Bravourös!

Torwart-Trainer David Menke hatte seine Meinung zu Westergerling: „Freddy hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Nicht nur wegen des gehaltenen Elfmeters. Er hat auch bei drei weiteren Großchancen der Schürener super reagiert. Leider wurden wir nicht belohnt und haben trotz der sehr guten Leistung von Freddy drei Gegentore bekommen. Bei den Gegentoren war er machtlos. Diese Niederlage tut wirklich weh.“

Und wie! Denn Wacker kam immer besser ins Spiel, ließ den Ball gefällig laufen, wurde mit Shala und Abdallah über die Außen gefährlich, traf aber noch nicht.

Den Treffer Marke Traumtor gab es dann auf der anderen Seite in der 23. Minute. Arif Et nahm sich aus 20 Metern ein Herz und hämmerte den Ball unhaltbar in den Winkel. Begeisterung bei den Fans des BSV!

Noch mehr Begeisterung entfachte das zweite Traumtor kurz darauf, allerdings auf der anderen Seite. Elvis Shala war es in der 25. Minute, der links von der Strafraumgrenze abzog und mit einem fulminanten Schuss über Torwart Kerim Senderovic hinweg den Ball in den Schürener Tornetzmaschen versenkte. Shala freute sich riesig, bedauerte aber nach dem Spiel: „Wenn man sieht, wie man am Ende noch verliert, ist das  nicht schön.“

Danach übernahmen die Wackeraner die Regie auf dem Platz. Der BSV hielt aber dauerhaft dagegen, sodass es mit dem Remis in die Halbzeitpause ging.

In der 57. Minute war es dann einmal mehr Kevin Holz, der sein 12. Saisontor erzielte, als er im Nachfassen in der Box den Ball über die Linie spitzelte. Durchaus eine besondere Qualität! 2:1! Bereits hier hätte man sich den Abpfiff gewünscht und die drei Punkte gerne und bis dahin nicht unverdient nach Obercastrop mitgenommen.

So kam es dann, wie es (nicht unbedingt) kommen musste. Schüren, mit nur zwei Ersatzspielern auf der Bank, entwickelte mächtige Kräfte und beeindruckte besonders mit schnellem Überbrücken des Mittelfeldes und viel Druck nach vorne. Die Wackerabwehrreihen hatten jede Menge zu tun.

Nach einer langen Flanke von Roem Baran Subasi war es dann wieder Arif Et, der den Ausgleichstreffer zum 2:2 erzielte (75.). Ernüchterung bei Wacker!

Doch der Ernüchterung folgte in der Schlussminute der Komplettfrust. Arif Et schlug eine lange Flanke und Florian Marth vollendete gekonnt per Kopf (90.).

Jetzt wunderte sich niemand mehr über das 5:2 nach 0:2 Rückstand des BSV in der Vorwoche beim Holzwickeder SC. Der absolute Wille versetzt Berge sportlicher Natur!

Innenverteidiger Marius Nolte sah es so: „Wir haben an sich ein gutes Spiel gemacht und hätten es verdient zu gewinnen. Wir haben erst mit dem Elfmeter und dann mit dem Gegentor Rückschläge einstecken müssen, sind aber immer zurückgekommen und haben das Spiel gedreht. Wir haben dann das Spiel kontrolliert, aber dieses dann durch zwei Fehler verloren. Heute wäre mehr drin gewesen. Gegen einen direkten Konkurrenten zu verlieren ist am Ende doppelt ärgerlich. Ich ärgere mich deshalb sehr, dass wir es nicht geschafft haben, die zwischenzeitliche Führung zu verteidigen.“

Julian Ucles Martinez sah es ähnlich: „Es ist natürlich sehr ärgerlich, dass wir heute am Ende verloren haben. Das 2:3 in der 90. Minute war hart. Es war viel mehr drin. Wir hätten mehr verdient als diese Niederlage. Aber gut. Fußball ist so. Wir haben unsere Chancen nicht genutzt. Das hat Schüren getan. So sind die drei Punkte am Ende in Schüren geblieben. Wir müssen einfach weitermachen, besser werden. Ich glaube, das wird uns dann nicht mehr so passieren. Es sind kleine Faktoren. Wenn du 2:1 vorne bist, musst du versuchen, das dritte Tor zu machen. Aber das ist kein Vorwurf an uns. Wir haben heute alles gegeben, sogar, finde ich, relativ gut gespielt. Man kann besser spielen, aber es war nicht schlecht. Ja, Fehler sind dabei, Kleinigkeiten, aber das ist Fußball. Wir können es nicht mehr ändern. Wir müssen weitermachen, nächste Woche!“

Das ist auch das Credo von Kapitän Nico Brehm: „Nächste Woche kommt Lennestadt. Wir werden alles reinwerfen, damit die drei Punkte an der Karlstraße bleiben!“

Dem schließen wir uns an. WackerMedia wünscht eine gute Trainingswoche mit möglichst guter Laune! Bis Sonntag, 12. März, 15.30 Uhr, Erin-Kampfbahn!