Toptraining – Klare Testspielniederlage – Viele Erkenntnisse

In seinem ersten Match für den SV Wacker überzeuge Ramin Shabani (rechts, hier mit Coach Aytac Uzunoglu) auf der linken Seite.

Das notwendige Übel, so die grundlegende Erkenntnis, könnte zum Schlüssel des Erfolges werden. Und  Erkenntnisse wird das Trainerteam Unzunoglu, Golob und Menke einige haben bei der Betrachtung des 0:5 beim Oberligisten SV Schermbeck 2020 am Samstagnachmittag in der Volksbank-Arena.

War das Resultat am Ende doch etwas deftig, so blieb zumindest Erkenntnis Nummer 1, dass es Wacker bis zur 52. Minute gelang, ein interessantes Spiel früh in der Vorbereitung offen zu gestalten. Fast wäre bereits in der 1. Minute der erste Treffer gefallen, als sich der agile Lukas Kubiak auf der rechten Seite durchsetzte und seine scharfe Hereingabe in den Strafraum vom wie immer sehr lauffreudigen Martin Kapitza nur um die Länge einer Fußspitze verpasst wurde.

Erkenntnis Nummer 2 in nüchterner Betrachtung: Die beiden Teams spielten in der Saison 2019/20 mit zwei Klassen Unterschied. Für unseren Westfalenligaufsteiger war der Oberligist Schermbeck ein ganz anderes Format als die gewohnten Gegner in der Landesliga. Darauf musste er sich erst einmal einstellen, was nach und nach immer besser gelang. So spielte sich das Geschehen meistens im Mittelfeld ab, in dem sich die Reihen eng auf den Füßen standen.

Erkenntnis Nummer 3: Wacker konnte das Tempo des Oberligisten aufnehmen und sich kämpferisch behaupten. Die ganze Routine von Dirk Jasmund, Marius Hoffmann und Christian Mengert war ein offensichtlicher Garant, dass in der 1. Hälfte hinten nichts anbrannte. Chancen für Schermbeck ergaben sich allenfalls durch Standards, die von der Wackerabwehr und Torhüter David Scholka gemeinsam abgeblockt wurden.

Erkenntnis Nummer 4: Vom Mittelfeld in die Spitze lief es noch nicht wie gewohnt. Die Spielstärke des Gegners ließ hier auch wenig zu, sodass die steil gespielten Bälle oftmals das richtige Timing vermissen ließen.

Erkenntnis Nummer 5: Wacker hat mit Ramin Shabani und Don Schreiber zwei neue Jungs, die nach ihrer Hereinnahme in der 2. Hälfte zeigten, was sie können. Besonders der erst 18-jährige Ramin Shabani machte auf der linken Angriffsseite mächtig Wirbel. Er ist einer, der sich traut, der schnell ist, gewitzt und mutig, seine Gegner ein ums andere Mal stehen ließ und von außen unwiderstehlich ins Zentrum zog. Das gab Extraapplaus der mitgereisten Wackeranhänger.

Pech hatte 9er  Marc Schröter, der nach seiner Hereinnahme zur 2. Hälfte an alter Wirkungsstätte durch die komplette Abwehr der SVer kurvte, mit einem trockenen Schuss ins rechte untere Eck abschloss und selbst erstaunt war, dass der Schermbecker Keeper mit einer Klasseparade an das Ding noch herankam.

Erkenntnis Nummer 6: Spiele werden durch Fehler entschieden. Der Zahn wurde unserem Wackerteam gezogen, als der erste in der 52. Minute passierte, ein Eckstoß folgte und Schermbeck per Kopfball unhaltbar für Keeper Scholka abschloss. In der 69. Minute war es dann ein direkt von der Strafraumgrenze verwandelter Freistoß, der im oberen linken Eck ebenfalls unhaltbar einschlug. Die weiteren Treffer waren nur noch Formsache.

In Form bringt das Trainerteam seine Mannschaft mit intensiven Trainingseinheiten an vier Tagen in der Woche und einer ganzen Reihe von Testspielen, von denen das Match in Schermbeck der Auftakt war.

Trainer Aytac Uzunoglu bewertete die Niederlage deshalb auch vor diesem Hintergrund: „Wir haben genau das bekommen, was wir erwartet hatten. Bis zur 52. Minute war es ein Abnutzungskampf auf Augenhöhe. Deshalb ist die Backpfeife eigentlich auch keine. Nach den beiden ersten Gegentreffern war das Spiel dann auch gelaufen.“ Der Trainer des SV Schermbeck 2020 sah das genauso.

WackerMedia ist natürlich vor Ort, hier Felix Vielhaber (rechts) im Gespräch mit dem Wacker-Trainer.
Das neue Auswärtstrikot präsentiert Stürmer Marc Schröter (rechts), hier mit Co-Trainer Steffen Golob.
Unverzichtbar: Mannschaftsarzt Yuriy Zolotarevskiy (links) und Betreuuer Uwe Banach