Marc machts möglich – 1:0-Sieg gegen direkten Konkurrenten SC Neheim – Platz 3

Don Schreiber im Tackling

Im Fußball ist nicht alles erklärbar

„Im Fußball ist nicht alles erklärbar“ titelt die Westfalenpost und zitiert SC-Trainer Alex Bruchhage: „Einen Elfer zu vergeben, kann passieren. Das danach dagegen nicht“.

Gemeint waren damit die drei entscheidenden Minuten eines spannenden Westfalenligaspiels, in dem sich Wacker und Neheim auf Augenhöhe begegneten.

Die Ruhrnachrichten titeln: „Wacker Obercastrop hat hinten Ebeling und vorne Schröter“.

3 entscheidende Minuten

In der 57. Minute der turbulenten zweiten Halbzeit  kam der ansonsten überragende Abwehrchef Dirk Jasmund einen Moment zu spät und foulte Neheims Serhat Uzun. Schiedsrichter Moritz Ludorf (Münster), dem Jonas Grütter und Julius Hofmann vor 150 Zuschauern assistierten, pfiff Elfmeter.

In der 58. Minute trat der Gefoulte selbst an. Wacker-Keeper Christopher Ebeling blieb ganz ruhig, reagierte im letzten Moment, tauchte in seine linke untere Ecke, hielt den Strafstoß und brachte den Ball schnell wieder ins Spiel.

In der 59. Minute war es dann Marc Schröter, der im direkten Gegenzug im Strafraum des SC den Ball aus einem Gemenge heraus wuchtig ins Tor beförderte. Der junge SC-Torhüter Leon Zielonka war machtlos. 1:0 – der Siegtreffer!

Kontrastprogramm zum Hasselspiel

„Die Mannschaft weiß, worum es geht und wird eine Reaktion zeigen nach der schlechten Vorstellung gegen YEG Hassel. Die Trainingseinheiten waren gut. Wir wollen die drei Punkte zu Hause lassen“, berichtete der noch gesperrte Stammtorwart David Scholka vor der Begegnung.

Das Uzunoglu-Team löste dieses Versprechen von Beginn an ein und übernahm das Kommando auf dem Platz, ganz zur Freude der Wackerfans, die ein anderes Team erlebten. Ein Team, das Power, Geschlossenheit und sichtbaren Willen auf den Platz brachte. Das Pressing funktionierte und das Geschehen verschob sich deutlich in die Hälfte der Roten aus dem sauerländischen Arnsberg.

Neue Wackerformation

Aufgrund der vielen verletzten Stammspieler, besonders im gewohnten Abwehrverbund, waren die Fans gespannt, welche Formation auflaufen würde. Eigentlich stellte sich die Mannschaft fast von selbst auf.

Dirk Jasmund organisiert Defensive

Dirk Jasmund organisierte den Defensivverbund hervorragend und löschte höchstpersönlich alle Brände. Er ist ein Phänomen, hat seine Füße immer da im Spiel, wo es nötig ist. Auch im gegnerischen 16er tauchte er immer wieder auf, um besonders bei Standards seine Kopfballstärke ins Spiel zu bringen.

Kubiak geht weite Wege – Brehm wie gewohnt stark

Lukas Kubiak, der für den geperrten Cordero Astacio hinten rechts von Beginn an auflief, ging ganz weite Wege und machte seine Sache ausgezeichnet. Nico Brehm auf der gegenüber liegenden Seite zeigte gewohntes Topmaß, war stark am Ball.

Sonderlob für Kitowski

Ein Sonderlob gilt es Stefan Kitowski zu zollen, der nach Rekonvaleszenz mit erstaunlicher Frische und Konsequenz zu Werke ging. Ab der 75. Minute ersetzte ihn dann David Queder.

Martinez geht zu Werke

Zu Werke ging auch Julian Ucles Martinez in gewohnter Manier in der Mittelfeldzentrale. Dieser Mann gab wie gewohnt keinen Ball verloren, war spielstark und trickreich und leitete so immer wieder die Wackerangriffe ein.

Can als Co. in Zentrale

Ihn unterstützte Serhat Can als „Co.“, der echte Meter machte, um jeden Ball kämpfte und erst in der 88. Minute durch Kenan Kastali abgelöst wurde.

Fritsch im Tackling

Hervorzuheben ist unbedingt Bastian Fritsch, „dienstältester“ Wackeraner im Team, der wertvolle Routine ins Spiel brachte und sich für kein Tackling zu schade war.

Shala gibt Fußballrätsel auf

Elvis Shala gab wie immer alles, stürmte auf der linken Seite und gab den Gegnern einige fußballerische Rätsel auf. Er sah sich in einer Art Sonderbewachung gleich mit mehreren Neheimern konfrontiert.

Don Schreiber gibt Gas

Auf der rechten Seite gab Don Schreiber Gas, brachte Schnelligkeit und Zug nach vorne ins Spiel, bevor ihn Philip Wielsch in der 84. Minute ablöste.

Matchwinner

Bleiben noch Marc Schröter und Christopher Ebeling, womit wir wieder am Anfang dieses Berichtes sind.

Unser 9er ackerte und rackerte und gab alles bis zur 73. Minute, in der ihn Robin Franke ablöste. Schröter war wendig, einsatzfreudig und immer anspielbereit, schirmte den Ball an den Füßen gekonnt ab und machte dann das, was man als Stürmer in der Box tun muss, das Tor treffen.

Franke hadert

Robin Franke haderte mit sich selbst, hatte er sich doch in der 82. Minute rechts gekonnt und mit all seiner Power durchgetankt, ob seiner hochkarätigen Torchance, als er knapp den zweiten Wackertreffer vergab.“Das hätte zur Beruhigung beigetragen“, meinte er nach dem Schlusspfiff.

Kollektiv gewinnt

Zur Beruhigung in etlichen brenzligen Situationen trug besonders Torhüter Christopher Ebeling bei. Der „Spieler des Spiels“ für Trainer Aytac Uzunoglu parierte herausragend gegen völlig freistehende SC-Spieler. Den Rest erledigte Dirk Jasmund.

Bis auf Torwarttrainer David Menke, heute als Ersatzkeeper auf der Bank, kamen alle Nominierten zum Zuge. Wenn auch zum Teil nur für Minuten, das Kollektiv wurde gestärkt.

Der Unterschied am Ende des Tages

SC-Trainer Alex Bruchhage kommentierte im anschließenden Pressegespräch:

„Als allererstes Glückwunsch zum Sieg, weil der Gegner uns heute zwei Dinge voraus hatte. Die Konsequenz im Abschluss. Da steht vorne einer drin, der weiß, wo das Tor steht und aus wenig viel macht.

Und ein überragender Torwart, der in den Situationen 1 gegen 1 überragend hält.

Obercastrop war in der ersten Halbzeit 25 Minuten lang klar besser, weil wir keinen Zugriff bekommen haben. Danach hält der Torhüter überragend, dann gab es weiterhin Übergewicht für Obercatrop.

In der zweiten Halbzeit haben wir unsere Chancen nicht genutzt. Das ist der Unterschied am Ende des Tages.“

Glücklicher Arbeitssieg über Megatruppe

Wacker-Trainer Aytac Uzunoglu:

„Neheim ist eine Megatruppe. Das ist uns schon in der letzten Saison aufgefallen. Das konnten sie heute auch bestätigen.

Trotzdem fand ich uns in der ersten Halbzeit insgesamt besser. In der zweiten Hälfte nimmt Neheim das Heft in die Hand, läuft uns gut an, stellt uns gut zu, macht gut Druck.

Chris ist heute Spieler des Spiels und Marc hat heute genau das gemacht, was ein Stürmer machen muss. Wir freuen uns über diesen glücklichen Arbeitssieg“.