Einwurf

von Stephan Vielhaber – WackerMedia / 8. Oktober 2025
PS auf den Platz bringen! Mutig sein! Kader sanieren! Erfolgreich sein!

An der Kaderplanung unseres Sportlichen Leiters Steffen Golob gibt es aus meiner Sicht nichts zu bekritteln. Er setzt konsequent das um, was die vereinseigene perspektivische Fußballphilosophie ist, nämlich auf junge, gut ausgebildete Spieler zu setzen und in der Mischung mit bereits erfahrenen Spielern über zwei bis drei Jahre hinweg eine eingespielte Mannschaft zu entwickeln, die in der Westfalenliga 2 wieder oben mitspielen kann. Stichwort: Waltrop-Wacker-Connection.
Beispielhaft vor macht das die Bochumer DJK TuS Hordel, die den bitteren Gang in die Landesliga antreten musste und weiland wie Phönix aus dem Stahlbad emporkam und mittlerweile die Westfalenliga 2 als Spitzenreiter anführt. Rezept? Junges Team, Langzeittrainer, eingespielte Truppe und mit Justin Sarpong den Knipser der Liga an Bord!
Einen Knipser solchen Formates wünschen sich natürlich alle wieder bei Wacker. Es war mehr als schmerzlich, einen Topmann wie Brightney Igbinadolor ziehen zu lassen. Ihn würde jeder Sportmanager in Westfalenliga, Oberliga oder Regionalliga mit Kusshand verpflichten. Denn Brightney nimmt sich die Freiheit und hat das Selbstverständnis, den Ball zu kontrollieren und ins Tor zu bugsieren. Nichts anderes als Tore zu erzielen hat dieser Vollblutstürmer im Sinn, unter allen Umständen!
Urplötzlich aber ist der Fußball völlig unwichtig, mehr als zweitrangig. Aus heiterem Himmel geht es blitzartig um Leben und Tod. Brightney weiß das am besten, weil dieser Blitz ihn bereits zweimal traf, mitten auf dem Fußballplatz. Ihm geht es Gott sei Dank wieder besser. Aber danach wieder locker draufloskicken? Auf jeden Fall beste Besserung Bightney und bleibe zuversichtlich!
Einen Vollblutstürmer anderer Couleur hat Wacker. Mr. Wacker Elvis himself Shala! Der Mann für die ganz besonderen Dinger in der Auswahl zum Tor des Monats. Etliche Fans halten Elvis für älter, als er mit seinen 31 Jahren ist, da er schon ewig beim SV zu spielen scheint. Exakt spielt er seine 9 (!) Saison bei Wacker. Und hoffentlich auch noch weitere! Elvis Shala ist Identifikationsfigur und hat sich vom „nur“ Torjäger zum Mannschaftsspieler gemausert. Er führt mit, feuert an auf dem Platz und übernimmt Verantwortung. Dazu gibt er Vollgas über alle Einsatzdauer!
Das zieht Energie und Verletzungen treten auf. Ein großes Thema akut bei Elvis und beim SV Wacker insgesamt. Schaut man aktuell auf den Kader, dann bleiben vom großen 29-köpfigen Kader 17 Spieler, die das aktuelle 1:1 beim SSV Buer am 9. Spieltag fabrizierten. Und das war beim Schlusspfiff in Unterzahl auch gut so.
12 Spieler fehlten. Gründe sind in der Regel Verletzungen, darunter auch schwere und in der Rehabilitation langwierige, akute Erkrankungen und im Amateurfußballsport immer noch übliche individuelle Urlaubszeiten.
Auffällig ist insgesamt im höherklassigen Amateurfußball, also in Westfalen in der Oberliga Westfalen und in den beiden Verbandsligen Westfalenliga 1 und 2, dass schwerere Verletzungen zunehmen, was sicherlich niemanden verwundert ob der zunehmenden Klasse und Professionalisierung und der damit einhergehenden deutlich gestiegenen physischen und nicht zu vergessenen mentalen Belastungen beim Training und in den Spielen. So muss auch Wacker Obercastrop mit Knieverletzungen, Kreuzbandschäden, Fußbrüchen und Adduktorenproblemen leben.
Hier haben die Wackerverantwortlichen klug geplant und mit Dr. Yuriy Zolotarevskiy einen international und national bekannten anerkannten Fachmann (zurück)gewinnen können, der als Sportarzt, Chiropraktiker und Physiotherapeut bei Medicos auf Schalke vernetzt ist, sehr professionell praktisch vor Ort und zusätzlich beratend im Hintergrund für Wacker tätig ist. Hinzu kommt mit der jungen Physiotherapeutin Mirjana Toskaj eine motivierte und unverzichtbare Fackkraft.
Yuriy hat die „magischen Hände“ und dazu die Fähigkeit, unsere Spieler in ihrer Rekonvaleszenz mental zu stärken. Legendär ist Yuriys Klappliege, auf der er direkt neben der Trainerbank bei Bedarf Hand anlegt. Schneller geht es nicht mehr!
Beeindruckend, wie er beim Auswärtsspiel in Dortmund den schwer verletzten Spieler des Gegners, der sich eine Schulter ausgekugelt hatte, noch vor Ort wie selbstverständlich behandelte. Fair Play auch am Spielfeldrand!
Dass die jungen Spieler dazu neigen, aus Verletzungen zu früh ins Training einzusteigen, ist zu verstehen. Die Jungs wollen unter allen Umständen wieder auf den Platz. Ehrgeiz? Okay! Innerer Druck, aufs „Abstellgleis“ zu geraten? Verboten!
Hier sind die Trainer und der Sportliche Leiter gefragt. Manchmal auch noch die Eltern. Verletzungen müssen auskuriert werden. Niemand hat etwas von zu früher Rückkehr mit fatalen Folgen und nochmal verlängerter Ausfallzeit, am wenigsten die Spieler selbst. Diese helfen der Mannschaft nicht lädiert, sondern nur topfit. Das muss Konsens sein!
Klasse ist es, an jedem Trainingstag und bei den Spielen zu erleben, dass die verletzten Spieler auch am Platz sind. Das verhindert fußballerisches Vereinsamen bei langer Rehabilitationsdauer und stärkt Gemeinschaftsgefühl und Solidarität. So findet das Rehabilitationsprogramm miteinander am Spielfeldrand statt. Ein starkes Bild und mittendrin statt nur dabei.
Auf dem Platz zeigt unsere Mannschaft in der laufenden Saison zwei Gesichter. Das der Meisterschaft und das des Pokals. Hier gab es immer mal wieder die Diskussion, was denn nun wichtiger sei, die Meisterschaft oder das Weiterkommen im Pokal. Der Schreiber dieses Einwurfs legt sich da fest. Das nächste Spiel ist das wichtigste!
Es geht in beiden Varianten immer um alles oder nichts, ums Weiterkommen oder um drei Punkte. Und um die Motivation, die man aus dem einen für den anderen Wettbewerb ziehen kann. Erfolgreich sein fördert Erfolge, auf ERIN auch Glück auf! Dabei ist das Glück immer der Ertrag, den das Team real zu Tage fördert.
Dafür braucht es den breiten Kader, denn das ganze Ding ist außerordentlich anstrengend und benötigt jede Menge Energie. Gesetzt die Annahme, dass es für jeden Spieler im Wackerkader zum Selbstverständnis gehört, ein Leistungsträger zu sein, dann sollte die Erste die benannten Engstellen überwinden .
Heißt: Gas geben! Trainer Antonio Molina: „Wir wollen mutig spielen!“
Genau das ist der Schlüssel! Jungs, ihr könnt es. Die PS müssen dafür allerdings auf den Platz. Als beobachtende Medienabteilung sehen wir im Training deutliche Veränderungen. Der Zug geht nach vorne ab, denn da steht in der Mitte das Tor, um Trainer Molina zu zitieren.
Es lohnt sich, den aktuellen Umbruch mitzugestalten. Es lohnt sich, in neuer Besetzung und unter Nutzung altbekannter Wackertugenden erfolgreich zu sein. Es geht um nichts anderes als „100 % Herzblut“ und um vielleicht das ein oder andere Prozent noch oben drauf!
Denn für jede andere Mannschaft in der Westfalenliga 2 ist es immer noch ein besonderes Vergnügen, den SV Wacker aus Obercastrop zu schlagen. Dazu packen deren Jungs in jedem Fall einige Prozente drauf.
Jetzt liegt es an euch, Jungs! Seid erfolgreich! Gewinnt Spiele! Denn gewinnen und Tore schießen setzt Endorphine frei, macht gute Laune und macht bessere Spieler.
Es sind nicht die Dinge an sich, es ist unsere Sicht auf die Dinge. Es kommt immer darauf an, was man daraus macht!
Besonders in Obercastrop! Einmal Wacker! Immer Wacker! 100 % Herzblut!

