Ein Spiel auf Biegen und Brechen

Wacker spielt 2:2 beim SuS Kaiserau.

Der Plot des Spiels ist schnell skizziert: Auf der einen Seite in Schwarz und Gelb der SuS Kaiserau, auf dem Relegationsplatz 14 rangierend und auf jeden Punkt angewiesen. Auf der anderen Seite in Blau und Weiß der Klassenprimus SV Wacker Obercastrop, Tabellenführer und ausgewiesener Punktesammler in der Landesliga 3, gegen den kein Trainer sein Team besonders motivieren muss. Daraus entwickelte sich ein Szenario „auf Biegen und Brechen“, das bei genauerer Betrachtung gerechterweise mit 2:2 endete.

Kapitän Moritz Budde (Titelbild), selbst Torschütze zum sehenswerten 1:1-Ausgleich konstatierte nach Matchende genau dies: „Wenn man sich die beiden Halbzeiten anguckt, war das Unentschieden gerecht. Kaiserau hat alles versucht, um zu punkten. Die zweite Halbzeit ging dann an uns. Den Ausgleich hätten wir nicht mehr kassieren dürfen. Zwei Tore sind für unsere eigentlich starke Abwehr zu viel.“

Fünf Minuten vor Spielbeginn hatte Trainer Aytac Uzunoglu noch gewarnt: „In dieser Landesliga-Staffel musst du gegen jeden Gegner Vollgas geben, egal auf welchem Platz er steht, sonst wird es schwer.“ Er sollte Recht behalten. Und Vollgas gab es auch.

Auf der Sportanlage „SuS Kaiserau“ an der Jahnstraße in Kamen, direkt an der Sportschule Kaiserau gelegen, erwischte unsere Mannschaft keinen guten Start. Obwohl sich Torwart David Scholka in einer Eins-gegen-Eins Situation mit einer Klassenparade auszeichnen konnte und zur Ecke klärte, wurde die Standardsituation im Nachhinein nicht energisch genug verteidigt. Henning Ulrich Steffens stand völlig frei und sein Kopfball landete in der 6. Minute locker im Tornetz.

Kaiserau erspielte sich weitere Chancen und ein Tor lag in der Luft. Für unsere Spieler war es auf der anderen Seite sehr schwer, in die Box zu kommen und Torgefahr zu entfachen.

Wacker versuchte im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit Druck aufzubauen und verschob das Spiel mit einigen Passstafetten in die Hälfte des Gastgebers. Aufgrund der eng gestaffelten und bissigen Abwehr war es schwer, die eine Lücke zu finden. Doch wie es unsere Mannschaft in dieser Saison bereits auszeichnete, übernahm sie nach und nach die Kontrolle des Spiels und erzielte nach 45 Minuten das verdiente 1:1. Nico Brehms Freistoß aus dem linken Halbfeld verwertete Moritz Budde (Titelbild) sehr sehenswert per Kopf zum Ausgleich. Der Ball senkte sich im Bogen in die lange rechte Ecke. Ein echtes Highlight! Und das direkt vor der Halbzeitpause!

In der zweiten Hälfte machte der SVWO nach Ballgewinn weiterhin Druck. Die Partie entwickelte sich zu einem schnellen und sehr körperbetonten Spiel, in dem diesmal Serhat Can unermüdlich die Fäden zog. Die beste Chance hatte Martin Kapitza nach einer toll hereingespielten Flanke von Robin Franke in den Sechzehner. Der Kopfball ging aber knapp über das Tor.

Sven Ricke, der heute wie gewohnt eine sehr gute Leistung zeigte und sich in jeden Zweikampf warf, war auf der linken Seite für die Abwehrspieler kaum zu halten. Das Tor allerdings wollte nicht fallen. Mit dem Doppelwechsel Marc Schröter und Elvis Shala für Robin Franke und Martin Kapitza (63.) brachte Coach Aytac Uznoglu frische Offensivkräfte, die munter mitwirkten. Tore fielen jedoch erst am Spielende. Und das hatte es in sich.  

Julian Ucles Martinez erzielte in der 89. Minute die 2:1-Führung. Der Jubel war bei allen Wackeranern natürlich groß und die drei Punkte schon im Handgepäck verstaut.

Doch Kaiserau gab sich noch nicht geschlagen. Die Wacker-Zuordnung passte nicht und die letzte hereingebrachte Flanke prallte unglücklich an Dirk Jasmund zum 2:2 ab (90 + 2).

Der gewonnene Punkt fühlte sich nach dem späten Ausgleich natürlich an wie zwei verlorene Punkte. Torwart David Schoka brachte es nach Spielende auf den Punkt: „Leider hat es nicht zu einem Sieg gereicht. Machen den Lucky-Punch in der 90.Minute, spielen es dann aber leider nicht klar runter“.

Die Tabellenführung konnte gegenüber dem Zweitplatzierten Kirchhörder SC um einen Punkt auf vier Punkte ausgebaut werden. Kirchhörde verlor im Spitzenspiel bei der IG Bönen-Fußball mit 2:1. Der Drittplatzierte Bönen konnte mit nun fünf Punkten Abstand etwas heranrücken.

Am nächsten Sonntag trifft der SVWO um 15 Uhr in der ERIN-Kampfbahn auf den SV Hilbeck (12.). Die Hilbecker gewannen heute gegen den SV Wanne 1911 mit 4:0 und sollten auf keinen Fall unterschätzt werden. (WackerMedia FV/STV)          

Bei Wacker-Eckstößen ging es im Sechzehner des SuS Kaiserau hoch her.
Robin Franke (links) setzt sich auf der rechten Seite durch. Martin Kapitza wartet auf den finalen Pass.
Dirk Jasmund (Nummer 5) steigt am höchsten.
„Eure Leidenschaft ist unser Antrieb“ heißt es auch beim SVWO.
Sven Ricke ist für seine Gegenspieler kaum zu halten.
Nico Brehm mit einem langen Einwurf auf Martin Kapitza, der bereits im Hintergrund lauert.
„Hier ist das Spielgerät!“ – 9er Marc Schröter.
In der 63. Minute bringen Marc Schröter (links) und Elvis Shala noch einmal Power in das Spiel.
Ball im Aus – Unser Einwurf! Links im Bild Mittelfeldstratege Serhat Can.
Marius Hoffmann macht es mal wieder vor: Fußballballett vor dem Spiel.
Wie immer zahlreich auch auswärts vertreten sind die Wacker-Fans. Zum heutigen Spiel in Kamen-Methler beträgt die Entfernung 30 Kilometer.
Der Serhat-Can-Fanclub
Lukas Kubiak schießt Torwart David Scholka warm.
Sonntagnachmittag – Außentemperatur 9 Grad – tiefstehende Sonne
Statement