Der Knipser fehlt – knappe 0:1-Niederlage beim 4. in Meinerzhagen

RSV-Torwart Mike Wroblewski (am Boden) hat den Ball gesichert. Nico Brehm (2.v.r.) und Elvis Shala haben hier das Nachsehen.

„Wir bleiben dran! Und wir glauben daran, dass wir das Spielglück zurückbekommen!“ Was soll Trainer Toni Molina denn auch sonst beschwören ob dieser wieder einmal äußerst knappen Niederlage beim sauerländischen Vierten der Westfalenliga RSV Meinerzhagen. Der Rasensportverein spielte in der Vorsaison noch in der Oberliga.

Selbst schießen kann er die fehlenden Tore nicht, obwohl er an der Seitenlinie kaum weniger unterwegs war als die elf Wackeren auf dem Platz im Stadion an der Oststraße. So engagiert hatte man den Trainer noch nicht erlebt, der sein Team lautstark antrieb und immer wieder im Spielaufbau korrigierte und motivierte.

Der RSV hatte eigentlich nichts mehr zu verlieren, auch nichts Besonderes zu gewinnen. Sieht man einmal ab vom Zweikampf mit dem SC Neheim um Platz 3, da der Abstand auf die beiden Dortmunder Spitzenteams zu groß ist.

Erster nach dem 25. Spieltag ist weiterhin der FC Brünninghausen mit 62 Punkten, der bei eben diesem SC Neheim mit 1:3 unterlag. TSD Dortmund 2000 nutzte als Tabellen-Zweiter die Gunst der Stunde und verkürzte nach einem 5:1-Kantersieg beim Bochumer Tabellen-Letzten DJK TuS Hordel den Abstand wieder auf einen Punkt (61).

Der SC Neheim ist jetzt Dritter mit 47 Punkten, der RSV Meinerzhagen nach dem Sieg gegen unseren SV Wacker Obercastrop Vierter mit 45 Punkten.

Einen Platz runter ging es für Wacker nach der Niederlage. Nunmehr auf Rang 11 mit weiterhin 29 Punkten beträgt der Abstand auf den ersten Abstiegsplatz, den der DSC Wanne-Eickel mit 27 Punkten auf Rang 14 belegt, nur noch 2 Punkte. Ab Rang 5 bereits darf sich keine Mannschaft allzu sicher fühlen.

Dabei war Wacker in Meinerzhagen komplett auf Augenhöhe. Mit dem einen Unterschied, dass der RSV den entscheidenden Treffer markierte, was unserem SVWO trotz bester Gelegenheiten partout wieder einmal nicht gelingen wollte.

„Taktisch war das in der ersten Halbzeit eine gute Leistung. Wir haben es geschafft, dem Gegner keine Räume preiszugeben. Das Anlaufverhalten war wie vorher geplant gut“, war des Trainers positive Feststellung.

Das sah WackerMedia im Stadion genauso. Meinerzhagen kam kaum vor das Tor von Frederic Westergerling. Die Wackerreihen waren gut gestaffelt. Einzig eine Topchance vereitelte Westergerling großartig.

Im Spiel nach vorne aber offenbarten sich die Schwächen. Molina: „ In der Vorwärtsbewegung konnten wir den Ball nicht in den eigenen Reihen halten. Die Ballverluste waren zu hoch. Wie so oft, konnten wir unsere drei Möglichkeiten nicht nutzen.“

Die Hoffnung, auch der wieder zahlreich angereisten Wacker-Fans, ruhte auf Hälfte zwei. Doch daraus wurde nichts. Denn in der 58. Minute wurde unser Team kalt erwischt. Mit einem „Kunstschuss“ gelang Raphael Gräßer, der vom Oberligisten ASC Dortmund 09 zum RSV wechselte, das überraschende 1:0.

In Wirklichkeit war es eine Flanke von der linken Außenlinie in den Wacker-Strafraum. Den Ball verpassten Spieler beider Teams, sodass er unten in der langen Ecke einschlug. So war das Spiel eigentlich jetzt schon entschieden und die folgenden 32 Minuten verlorene Sportlermühen für den SVWO.

Toni Molina: „In der zweiten Halbzeit sind wir zunächst besser ins Spiel gekommen. Das sehr unglückliche Gegentor kam sehr unerwartet.“

Dann erwischte es bereits drei Minuten später (61.) den Meinerzhagener Ziyad Abdellaoui. Schiedsrichter Nico Thielmann zückte Rot für den Vierer nach dessen Kopfstoß gegen Gianluca Zentler. Ein vermeintlicher Vorteil für Obercastrop. Doch dieser wurde nicht genutzt.

„ Nach dem Platzverweis konnten wir die Überzahl in keinster Weise nutzen. Aufgrund von Abspielfehlern und knappen Abseitssituationen konnten wir keinen Spielrhythmus entwickeln“, beurteilte der Trainer das Spielgeschehen.

Und weiter: „Es bleibt wir in den letzten Wochen. Wir machen einfach nicht die Tore, um das Spiel entscheidend zu beeinflussen und wir bekommen trotz zumeist guter Defensivarbeit der gesamten Mannschaft äußerst unglückliche Gegentore.“

Nüchtern darf man feststellen, dass der (leider langzeitverletzte) Wacker-Goalgetter Kevin Holz an Ecken und Kanten fehlt. Auch das Fehlen von Bilal Abdallah nach fünfter Gelber Karte war deutlich zu sehen. Trotzdem, den Ball einfach „reinwuchten“, das sollten auch andere können.

Auffällig beim Blick auf die Tabelle: Von allen Teams ab Platz 6 bis Platz 16 verfügt Wacker als einziges Team über ein positives Torverhältnis (42:39). Bei den Gegentreffern (39) hält unser Team sogar Platz 6 von 16, was nicht unbedingt von Problemen in der Defensivarbeit zeugt. Platz 11 von 16 hält Wacker wie bei der Gesamtpunktzahl auch bei den erzielten Toren (42), was der These des Trainers entspricht.

Anmerkung: WackerMedia begleitet Wacker I seit etlichen Jahren. Wir sehen sehr wohl, dass unser Team zurzeit alles gibt, was geht. Jeder einzelne Spieler bringt Top-Engagement auf den Platz. Das stimmt uns zuversichtlich!

Das nächste Spiel ist ein Heimspiel. Unser SV Wacker empfängt am Sonntag, 30. April um 15.30 Uhr den SC Obersprockhövel in der Erin-Kampfbahn.

Der SC unterlag Holzwickede zuletzt zuhause mit 2:3 und ist mit 32 Punkten Tabellen-Siebter.

Rechtsverteidiger Florian Gerding, hier beim Einwurf, kommt nach Erkrankungsphase immer besser in Form.
Auf der Wacker-Bank (v.l.): Torwarttrainer David Menke, Chefcoach Antonio Molina, Betreuer Uwe Banach und Physiotherapeut Maurice Kirchhoff