Aytac Uzunoglu verlässt den SV Wacker Obercastrop nach dem Ende der Saison 2021/22

Im Sommer endet die fünfjährige Amtszeit von Aytac Uzunoglu als Cheftrainer beim Fußball-Westfalenligisten SV Wacker Obercastrop. Der 38-jährige Cheftrainer bat den SVWO-Vorsitzenden Martin Janicki in einem sehr freundschaftlichen und harmonischen Gespräch um eine Beendigung der Zusammenarbeit nach dem Ende der Saison 2021/22. 

„Ich bin bei meiner Entscheidung dieses Mal etwas anders vorgegangen und habe die vergangenen fünf Jahre inklusive dieser Saison betrachtet. Dabei machte sich in mir immer stärker das Gefühl breit, dass es ein passender Abschluss wäre, die Zusammenarbeit nach dieser Saison zu beenden“, sagt Aytac Uzunoglu. Im Februar 2017 übernahm der heute 38-Jährige den Trainer-Posten in der Bezirksliga, zuvor war er bereits ein halbes Jahr lang als Co-Trainer beim SV Wacker aktiv. Gemeinsam mit dem SVWO feierte der Coach zwei Aufstiege (2018 und 2020), den Kreispokal-Sieg im Sommer 2020 sowie die Siege bei der Feld-Stadtmeisterschaft 2019 und bei den Hallenstadtmeisterschaften 2017 und 2019. In der Westfalenliga 2 rangiert das Team nach 24 von 34 Spielen aktuell auf dem achten Platz.

Martin Janicki über Aytac Uzunoglu: „Aytac ist jetzt ein gestandener Trainer, der in die Wacker-Geschichtsbücher eingegangen ist“

Der SVWO-Vorsitzende Martin Janicki war von der Entscheidung überrascht: „Ich habe persönlich nicht damit gerechnet. Aber wir kennen uns seit 30 Jahren und ich, sowie der gesamte Vorstand, kann die Entscheidung zu 100 Prozent nachvollziehen.“ Aytac Uzunoglu hat beim SV Wacker „seine DNA hinterlassen“ und ist in den sechs Jahren als Trainer und als Person gereift: „Aytac ist jetzt ein gestandener Trainer, der in die Wacker-Geschichtsbücher eingegangen ist und den Verein kontinuierlich weiterentwickelt hat. Dafür sind wir ihm sehr dankbar!“

Einen neuen Trainer zur Saison 2022/23 wird der SV Wacker Obercastrop in den kommenden Wochen bekannt geben. Bis dahin gilt der Blick dem gemeinsamen Ziel: dem Westfalenliga-Klassenerhalt. Aytac Uzunoglu wird das Team natürlich bis zum Saisonende weiter betreuen und denkt noch nicht an den Abschied: „Wir sind mitten in der Saison und müssen noch einige wichtige Punkte holen, um den Klassenerhalt zu schaffen. Mein Fokus gilt einzig dieser Aufgabe. Wenn es so weit ist, bin ich aber sicherlich nicht aus Eis.“ Und Martin Janicki fügt an: „Aytac wird einen tollen und gebührenden Abschied bekommen, den er sich absolut verdient hat.“

Aytac Uzunoglu im Interview mit WackerMedia: „Die Entscheidung habe ich mir natürlich nicht leicht gemacht“

WackerMedia sprach mit Aytac Uzunoglu über seine Entscheidung, seine Gefühle vor den verbleibenden zehn Liga-Spielen und über die Zukunft des Trainers.

Hallo, Aytac! Wie kam es zu deiner Entscheidung, den SV Wacker am Saisonende zu verlassen?

Ich bin bei meiner Entscheidung dieses Mal etwas anders vorgegangen und habe die vergangenen fünf Jahre inklusive dieser Saison betrachtet. Dabei machte sich in mir immer stärker das Gefühl breit, dass es ein passender Abschluss wäre, die Zusammenarbeit nach dieser Saison zu beenden. Alle Ziele, die wir uns gesteckt haben, wurden erfüllt und übertroffen. Ich habe ein absolut positives Gefühl, wenn ich sage, dass meine Mission erfüllt wurde und der Verein neben dem Umbruch des Spielerkaders auch auf der Trainerposition ein neues Gesicht bekäme.

Wie schwer fällt Dir die Entscheidung nach insgesamt sechs Jahren beim SVWO?

Die Entscheidung habe ich mir natürlich nicht leicht gemacht. Es hat ca. 2 Monate gedauert, bis diese Entscheidung in mir gereift ist und ich sie verkündet habe. Die emotionale Bindung zu vielen Menschen im Verein hat es mir natürlich auch nicht einfach gemacht.

Ich werde ein Team in der Westfalenliga hinterlassen, das absolut intakt und charakterlich einwandfrei ist. Die Strukturen sind immer wieder verbessert worden, sodass sportlich die nächsten Schritte angegangen werden können. Der Verein steht auf gesunden Beinen und kann aus der Position der Stärke seine Zukunft gestalten. Daher bin ich sehr beruhigt trotz meiner Entscheidung.

Zehn Spiele stehen noch aus: Wirst Du bereits etwas wehmütig, wenn Du an den Abschied im Mai denkst?

Aktuell denke ich noch gar nicht an den Abschied, da wir mitten in der Saison sind und noch einige wichtige Punkte holen müssen, um den Klassenerhalt zu schaffen. Mein Fokus gilt einzig dieser Aufgabe. Wenn es so weit ist, bin ich aber sicherlich nicht aus Eis.

Was verbindest Du nach diesen Jahren mit dem SVWO und an welche Ereignisse blickst du besonders gerne zurück?

Nach dem Ende der Saison werde ich insgesamt sechs Jahre im Verein gewesen sein – ein halbes Jahr als Co-Trainer und 5 1/2 Jahre als Cheftrainer. Zudem ist Wacker Obercastrop meine erste Station als Seniorentrainer. Daher werde ich immer ein ganz besonderes Verhältnis zu diesem Verein haben.

Wir haben in drei Jahren zwei Aufstiege geschafft, den Kreispokal nach vielen Anläufen geholt, einige Derby-Highlights erlebt, die Stadtmeisterschaften auf dem Feld und in der Halle gewonnen und den Westfalenpokal gerockt. Was will man mehr?!

Ich habe das Privileg auf eine Zeit zurückzublicken, die geschmückt ist mit Erfolgen und besonderen Momenten. Diese werden Unvergessen bleiben.

Was ist Dein Ziel für die verbleibenden zehn Spiele als Wacker-Coach? 

Es gilt einzig und allein so schnell wie möglich den Klassenerhalt zu sichern. Die Mannschaft arbeitet sehr fleißig für dieses Ziel. Wenn wir über die magischen 40 Punkte kommen, denke ich, dass wir es geschafft haben sollten.

Hast Du bereits Pläne für die Zeit danach?

Ich habe mir bisher noch keine Gedanken gemacht und werde alles auf mich zukommen lassen. Es sind viele Szenarien denkbar. Auch jenes, dass ich vielleicht mal ein Jahr Pause mache und die Fußball-Landschaft von Außen betrachte. Es ist kein Muss, dass ich mich händeringend ins nächste Abenteuer stürzen muss. Ich bin ambitioniert und ehrgeizig, das sind die Parameter für ein zukünftiges Engagement in einem anderen Verein.

Werden wir Dich dennoch zukünftig in der Erin-Kampfbahn bei Spielen sehen?

Das hängt natürlich stark davon ab, wie ich meine sportliche Zukunft gestalte. Ich drücke dem Verein weiterhin ganz fest die Daumen und prophezeie eine rosige Zukunft. Wenn es die Zeit zulässt, würde ich gerne den einen oder anderen Sieg mitfeiern.